Schutzstatus endet 200.000 Salvadorianern droht Ausweisung aus USA

Nach 17 Jahren in den USA sind rund 200.000 Salvadorianer von der Ausweisung bedroht. Die US-Regierung will ihren besonderen Schutz nicht mehr Verlängern.
Etwa 200.000 Salvadorianer verlieren im September kommenden Jahres ihre vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung und stehen nicht mehr unter besonderem Schutz, wie die US-Regierung am Montag bekannt gab. Damit müssen sie entweder das Land verlassen oder sich um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bemühen. Nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten könnten sie andernfalls ausgewiesen werden.
Den besonderen Schutzstatus (temporary protected status, TPS) hatten sie 2001 erhalten, nachdem zwei verheerende Erdbeben in El Salvador viele obdachlos machten. 2019 könnte das Programm auch für Haitianer und Nicaraguaner beendet werden, für Honduraner bereits Ende dieses Jahres.
Scharfe Kritik gegen die US-Einwanderungspolitik
Kritiker werfen der US-Regierung vor, mit der Entscheidung Familien auseinanderzureißen. Etwa 275.000 in den USA geborene Kinder hätten ein Elternteil, das diesen Schutzstatus habe, erklärte eine Einwanderungsschutzgruppe.
Das Handelsministerium warnte ebenfalls vor einer Beendigung des Programms. Der Verlust der Arbeitserlaubnis für Salvadorianer, Haitianer und Honduraner könnte einige wichtige Wirtschaftszweige wie die Bauindustrie, die Nahrungsmittelverarbeitung, das Gastgewerbe und die häusliche Krankenpflege beeinträchtigen.
Die Regierung von El Salvador zeigte sich erleichtert, dass das Programm wenigstens noch bis September 2019 seine Gültigkeit behalte. Das Außenministerium bemühe sich um Alternativen.
Quelle:
- Reuters