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Joe Biden verwundert mit bizarrer Kannibalen-Anekdote


Tod seines Onkels
Biden erstaunt mit bizarrer Kannibalen-Geschichte

Von t-online, wan

Aktualisiert am 20.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Joe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung (Archivbild): Eine Anekdote über seinen Onkel sorgt in einem Pazifikstaat für Verwunderung.Vergrößern des BildesJoe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung (Archivbild): Eine Anekdote über seinen Onkel sorgt in einem Pazifikstaat für Verwunderung. (Quelle: IMAGO/imago)
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Joe Biden gibt bei einer Veranstaltung Familiengeschichte zum Besten. Doch eine Anekdote über seinen Onkel erstaunte nicht nur seine Zuhörer.

Joe Biden hat mit einer bizarren Geschichte aus seiner Familie für Verwunderung gesorgt. Der US-Präsident sprach am Mittwoch auf einer Wahlkampfveranstaltung in Pittsburgh über seinen verstorbenen Onkel Ambrose J. Finnegan Jr. Dieser sei im Zweiten Weltkrieg bei einem Aufklärungsflug über dem damaligen Neuguinea im Pazifik abgeschossen worden, so der Präsident. "Sie haben die Leiche nie gefunden, weil es in diesem Teil von Neuguinea wirklich viele Kannibalen gab", sagte Biden dann.

Doch es gibt Zweifel daran, dass sich der Vorfall so zugetragen hat. Denn in offiziellen Dokumenten der US-Army ist nach einem Bericht von CNN lediglich vermerkt, dass das Flugzeug mit Bidens Onkel an der Nordküste von Neuguinea ins Meer gestürzt sei. Keine Rede von einem Abschuss. "Drei Personen kamen nicht aus dem Wrack heraus und galten als verloren", wird aus dem Bericht zitiert. Und Kannibalen werden nicht erwähnt.

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Seitens des Weißen Hauses wollte man auch nicht auf mögliche Kannibalen eingehen. Ein Sprecher betonte gegenüber CNN, der Präsident sei stolz auf ein Familienmitglied in Uniform, das sein Leben bei einem Absturz im Pazifik verloren hatte.

Dozent in Papua-Neuguinea: Äußerungen "inakzeptabel"

Was Biden vielleicht als amüsante Anekdote gemeint hatte, wurde im heutigen Papua-Neuguinea mit gemischten Gefühlen aufgenommen. "Die melanesische Volksgruppe, zu der Papua-Neuguinea gehört, ist ein sehr stolzes Volk", sagte Michael Kabuni, Dozent für Politikwissenschaften an der Universität von Papua-Neuguinea, dem britischen "Guardian". "Und sie würden diese Art der Kategorisierung als sehr beleidigend empfinden."

Dass es Kannibalismus in einigen Volksgruppen in dem Inselstaat gab, ist unbestritten. "Aber es aus dem Zusammenhang zu reißen und zu implizieren, dass dein [Onkel] aus dem Flugzeug springt und wir das irgendwie für eine gute Mahlzeit halten, ist inakzeptabel", sagte Kanubi. Auch Maholopa Laveil, Wirtschaftsdozent an der Universität von Papua-Neuguinea, bezeichnete die Behauptungen gegenüber der britischen Zeitung als wenig hilfreich. "Es wirft ein schlechtes Licht auf PNG [Papua-Neuguinea, die Red.]. PNG hat bereits eine Menge negativer Presse über Unruhen und Stammeskämpfe, und das hilft nicht, und [die Behauptungen sind] unbegründet", sagte er.

Man habe früher in einigen Volksgruppen verstorbene Verwandte aus Respekt gegessen, auch um die Verwesung zu verhindern. Aber man habe sich nicht auf jemanden gestürzt, der einfach aus dem Himmel fiel.

Allerdings gab es auch Verständnis für Biden. "Da fällt mir nichts mehr ein", sagte Allan Bird, Gouverneur der Provinz East Sepik, dem "Guardian". "Ich fühle mich nicht beleidigt. Es ist wirklich zum Totlachen. Ich bin mir sicher, dass Biden als Kind genau diese Dinge von seinen Eltern gehört hat. Und das hat ihn wahrscheinlich sein ganzes Leben lang begleitet."

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