Beschwerde eingereicht Syrer fordert halbe Million Euro von Grenzschützern
Weil er von der Grenzschutzagentur Frontex aus dem Mittelmeer in die Türkei abgeschoben wurde, hat ein Syrer Beschwerde eingereicht. Zuvor wurde der Mann stundenlang auf einem Schlauchboot alleingelassen.
Der Syrer Alaa Hamudi hat wegen eines sogenannten Pushbacks aus dem April 2020 eine Beschwerde gegen die europäische Grenzschutzagentur Frontex eingereicht. Der mittlerweile in der Türkei lebende Hamudi fordere eine Entschädigungszahlung von 500.000 Euro, wie die ihn vertretende Nichtregierungsorganisation Front-Lex am Donnerstag mitteilte. Hamudi wurde demnach von der griechischen Küstenwache mit anderen Asylbewerbern in die Türkei abgeschoben.
Laut Front-Lex war Hamudi Ende April 2020 mit rund 20 Asylbewerbern auf der griechischen Insel Samos eingetroffen. Von dort sei die Gruppe auf einem "überfüllten Schlauchboot" aufs Meer hinausgefahren und dort 17 Stunden alleingelassen worden, bevor sie in die Türkei zurückgeschoben worden sei. Das ganze Geschehen sei von einem Frontex-Flugzeug aus der Luft beobachtet worden.
Frontex ist in der Ägäis im Einsatz, um die griechische Küstenwache bei der Überwachung der Grenze zu unterstützen. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zu dem Fall reagierte Frontex zunächst nicht. Menschenrechtsorganisationen beschuldigen Griechenland immer wieder, für Pushbacks verantwortlich zu sein, was die Regierung in Athen bestreitet.
- Nachrichtenagentur AFP