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Armenien: Toter und Gefangennahmen bei Grenzgefecht


Tote und Verletzte bei Gefechten
Berg-Karabach-Konflikt droht erneut zu eskalieren

Von dpa, reuters, t-online
16.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein russischer Armee-Convoy in Armenien (Archivbild): Russische Truppen waren in der Region stationiert, um den Waffenstillstand zu kontrollieren.Vergrößern des Bildes
Ein russischer Armee-Convoy in Armenien (Archivbild): Russische Truppen waren in der Region stationiert, um den Waffenstillstand zu kontrollieren. (Quelle: Celestino Arce/imago-images-bilder)

Zwischen Armenien und Aserbaidschan ist es zu den schwersten Gefechten seit dem Krieg voriges Jahr gekommen. Der Vorfall mit Toten und Verletzten löst international Besorgnis aus.

An der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan ist es zu den schwersten Gefechten seit dem 44-Tage-Krieg im vergangenen Jahr gekommen. Armenien gab am Dienstag den Tod von mehr als einem Dutzend Soldaten bekannt und bat den Verbündeten Russland um Hilfe bei der Verteidigung des Landes. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld an der Eskalation.

Russland rief die Konfliktparteien zu Zurückhaltung auf. Am Abend teilte das armenische Verteidigungsministerium mit, nach russischer Vermittlung eine Waffenruhe im Grenzgebiet ausgerufen zu haben. Nach Auskunft des russischen Präsidialamts hatte zuvor Staatschef Wladimir Putin in einem Telefonat mit dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan über den Konflikt gesprochen.

Armenien bittet Russland um Hilfe

Nach armenischen Angaben waren heimische Truppen von aserbaidschanischer Artillerie und Panzern angegriffen worden. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium wiederum teilte mit, die Armee habe auf den Beschuss heimischer Militärstellungen durch armenische Soldaten reagiert und ihren Einsatz erfolgreich abgeschlossen.

Armenien gab an, 15 seiner Soldaten seien getötet und zwölf gefangen genommen worden. Das Land teilte ferner den Verlust von zwei militärische Stellungen an der Grenze mit. Es rief zugleich Russland auf, im Rahmen eines Verteidigungsbündnisses Hilfe zu leisten, wie die russische Agentur Interfax meldete. Eine Reaktion der Regierung in Moskau darauf lag zunächst nicht vor. Russland unterhält eine Militärbasis in Armenien.

6.500 Tote voriges Jahr

Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan kämpfen schon seit langem um die Kaukasusregion Bergkarabach. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zu Aserbaidschan, von dem es sich aber 1991 losgesagt hatte.

Der Konflikt hatte im vergangenen Jahr zu einem Krieg geführt, der nach sechs Wochen mit einer von Russland vermittelten Waffenruhe endete. Russland entsandte 2.000 Friedenssoldaten nach Bergkarabach. Aserbaidschan hatte in dem Krieg, in dem mindestens 6.500 Menschen starben, Territorium zurückgewonnen, das es in einem früheren Konflikt verloren hatte. Das Land wird von der Türkei unterstützt.

Die jüngsten Vorfälle lösten international große Besorgnis aus. Die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejcinovic Buric, forderte beide Seiten auf, "die erneute Eskalation von Feindseligkeiten sofort zu stoppen". Frankreich mahnte, Armenien und Aserbaidschan sollten sich an den Waffenstillstand halten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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