Vorfall im Nato-Luftraum Russische Atombomber über der Nordsee abgefangen
Kampflugzeuge der belgischen Luftwaffe halten zwei schwere russische Bomber über der Nordsee auf und eskortieren sie aus dem Nato-Luftraum. Dieser Test der Nato-Verteidigungsfähigkeit ist kein Einzelfall.
Belgische Kampfjets haben am Freitag zwei russische Bomber über der Nordsee abgefangen. Die beiden Maschinen vom Typ Tupolew Tu-160 seien ohne Benachrichtigung in den Nato-Luftraum eingedrungen, für dessen Überwachung die Niederlande zuständig sind, teilte das niederländische Verteidigungsministerium am Abend mit. Die strategischen Landstreckenbomber gehören zu den Überschallflugzeugen der russischen Fernfliegerstreitkräfte, die mit nuklearen Gefechtssprengköpfen bestückt werden können.
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Die belgischen F-16-Maschinen hätten die russischen Flugzeuge daraufhin in eine von Großbritannien betreute Zone eskortiert, wo Jets der Royal Air Force die Überwachung übernahmen.
Kein Einzelfall
"Es kommt von Zeit zu Zeit vor, dass russische Flugzeuge in den Nato-Luftraum eindringen, ohne sich zu identifizieren", erklärte das niederländische Verteidigungsministerium weiter. Der Kreml möchte mit diesen Luftraumverletzungen immer wieder die Verteidigungsfähigkeit der Nato testen.
Die Beziehungen zwischen Russland und den Niederlanden sind vor allem durch den Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine im Jahr 2014 belastet. Die meisten der 298 Todesopfer waren Niederländer.
Zwei russische Fallschirmjäger bei Militärübung gestorben
Bei einer gemeinsamen Militärübung in Belarus sind dagegen zwei russische Fallschirmjäger gestorben. Die beiden Männer seien nach einem "plötzlichen starken Windstoß" auf dem Boden aufgeschlagen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitagabend nach Angaben der Agentur Interfax mit. "Trotz der Bemühungen der Ärzte starben die beiden russischen Soldaten an ihren Verletzungen." An der Übung hatten sich demnach insgesamt rund 250 russische Fallschirmjäger beteiligt.
Angesichts der aktuellen Krise um Tausende gestrandete Migranten an der belarussisch-polnischen Grenze hatte das baltische EU-Land Litauen das Manöver als "symbolischen politischen Akt" bezeichnet. Litauen beobachte die militärischen Aktivitäten Russlands genau, sagte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas - sie seien gegenwärtig aber geringer als etwa im Sommer zur Militärübung "Sapad" ("Westen").
- Nachrichtenagentur afp