Mehrere Gebäude getroffen Aktivisten melden israelischen Luftangriff in Syrien – neun Tote
Tödliche Attacke in Syrien: Neun Menschen sollen nach Angaben von Aktivisten bei einer Offensive des israelischen Militärs ums Leben gekommen sein. Weitere sollen verletzt worden sein.
Bei einem israelischen Luftangriff in der westsyrischen Provinz Homs sind Aktivisten zufolge neun pro-iranische Kämpfer ums Leben gekommen. Zudem seien sieben Menschen bei dem Vorfall nahe der Stadt Palmyra kurz vor Mitternacht zum Teil schwer verletzt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit.
Die Aktivisten berichteten von mehreren Explosionen nahe einem Militärflugplatz im Osten von Homs, nachdem israelische Kampfflieger das Grenzgebiet zwischen dem Irak, Syrien und Jordanien bombardiert hätten. Die Luftangriffe trafen demnach mehrere Einrichtungen pro-iranischer Milizen. Darunter befänden sich ein Ausbildungszentrum und ein Sendemast. Einige Geschosse seien jedoch von der syrischen Luftabwehr abgefangen worden. Über Schäden gab es zunächst keine Angaben. Der Militärstützpunkt sei bereits vor vier Tagen Ziel eines Angriffs nicht identifizierter Drohnen gewesen, hieß es weiter.
Angaben lassen sich kaum überprüfen
Bei den Toten handelte es sich nach Angaben der Beobachtungsstelle um vier Syrer und fünf weitere Menschen von zunächst unbekannter Staatsangehörigkeit. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana hatte zuvor unter Berufung auf Armeekreise ebenfalls gemeldet, dass Stellungen und der Kommunikationsturm nahe des Flugplatzes von Palmyra in der Provinz Homs beschossen worden seien. Sana berichtete von einem getöteten syrischen Soldaten und drei Verletzten.
Bereits in der vergangenen Woche waren bei einem israelischen Angriff auf das Flugfeld von Palmyra nach Angaben der Beobachtungsstelle zwei pro-iranische Kämpfer getötet worden. Sana hatte sechs verletzte Soldaten bei diesem Angriff gemeldet.
Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz von Informanten vor Ort. Die Angaben der Organisation lassen sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.
Israel lässt Angriffe unkommentiert
Seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 fliegt Israel regelmäßig Luftangriffe in Syrien, die sich meist gegen syrische Regierungstruppen sowie mit diesen verbündete iranische und libanesische Kämpfer richten. Sie gelten als Versuch, den Iran, einen der wichtigsten Verbündeten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, daran zu hindern, seinen militärischen Einfluss in der Region auszubauen.
Ein israelischer Armeesprecher sagte: "Wir kommentieren keine Berichte in ausländischen Medien." Einzelne Angriffe bestätigt die israelische Armee in der Regel nicht. Sie erklärt meist lediglich, dass sie ein militärisches Erstarken des Iran im Nachbarland nicht hinnehmen werde.
Kurz vor dem jüngsten Angriff hatte der Leiter des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, erneut schwere Vorwürfe gegen den Iran erhoben. "Wir werden weiterhin die Aktionen des Iran behindern (...) und Maßnahmen ergreifen, um Israels Macht zu bewahren", erklärte er.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa