Bürgerkrieg in Syrien Russische Söldner wegen brutaler Hinrichtung angezeigt
Russische Söldner sollen einen Mann aus Syrien 2017 gefoltert und enthauptet haben. Dessen Bruder stellte nun Strafanzeige. Bislang aber haben die Behörden noch keine Ermittlungen eingeleitet.
Vier Jahre nach einer brutalen Hinrichtung in Syrien hat der Bruder des Opfers Anzeige in Russland gegen die russische Söldner-Gruppe "Wagner" gestellt. Das teilte die Organisation Memorial am Montag in Moskau mit, die den Hinterbliebenen gemeinsam mit zwei weiteren Nichtregierungsorganisationen unterstützt.
Das russische Recht sehe den Staat in der Pflicht, Verbrechen russischer Staatsbürger im Ausland zu untersuchen, wird einer der Anwälte in der Mitteilung zitiert. Bislang seien noch keine Untersuchungen eingeleitet worden, "obwohl die russischen Behörden vor über einem Jahr offiziell in vollem Umfang informiert wurden".
Video zeigt mutmaßliche Täter
Die Organisationen aus Frankreich, Russland und Syrien berufen sich auf ein zweiminütiges Video, das mutmaßliche "Wagner"-Söldner zeigt, wie sie 2017 einen unbewaffneten Mann aus Syrien foltern und enthaupten und den Körper dann in Brand setzen. Die kremlkritische Zeitung "Nowaja Gaseta" hatte das Video veröffentlicht und Memorial zufolge in dem Fall umfangreich recherchiert.
Es gebe Anzeichen für eine Beteiligung der "Wagner"-Gruppe, hieß es. Diese "Söldner" sollen etwa in den Bürgerkriegsländern Libyen und Syrien im Einsatz sein.
- Nachrichtenagentur dpa