18 Verletzte Überfüllte Flüchtlingslager in Bosnien – zwei Tote bei Schlägerei
Auch in Bosnien sind die Flüchtlingslager überfüllt. Es kommt immer wieder zu Reibereien zwischen den Migranten – nun sind in einem Streit zwei Menschen gestorben. 18 weitere wurden teils schwer verletzt.
In Bosnien, der wichtigsten Transitroute für Flüchtlinge aus Asien, dem Nahen Osten und Nordafrika, nimmt der Druck auf Migranten zu. Zwei Menschen wurden bei einer Schlägerei im Nordwesten des getötet, teilte die Polizei mit. Dort wollten die regionalen Behörden am Mittwochabend ein Aufnahmezentrum in der Stadt Bihac räumen und Hunderte Migranten in ein 50 Kilometer entferntes Lager verlegen. Dabei sei es zu Tätlichkeiten gekommen, an denen Afghanen und Pakistaner beteiligt gewesen seien. 18 Menschen seien verletzt worden, zehn von ihnen schwer.
Bosnien ist Ziel vieler Flüchtlinge und Migranten, seitdem die Länder der Europäischen Union 2015 ihre Grenzen für Neuankömmlinge geschlossen haben. Viele Migranten hoffen, vom Nordwesten Bosniens aus in das westlich gelegene EU-Mitgliedsland Kroatien zu gelangen. Gegenwärtig halten sich in Bosnien bis zu 10.000 Migranten auf. Ein Viertel von ihnen soll in Wäldern, verlassenen Gebäuden und an Straßenrändern hausen.
Migranten mussten Nacht in der Kälte verbringen
Die Behörden im Nordwesten des Landes haben damit begonnen, Migrantenzentren in den Städten zu schließen, da diese als überfüllt gelten. Am Mittwochabend brachten sie 350 Menschen aus Bihac in das Lager Lipa, das mit etwa 1.000 Menschen bereits voll war. Die Neuankömmlinge wurden außerhalb des Lagers untergebracht, so dass sie die Nacht in der Kälte verbringen mussten, erklärte die Internationale Organisation für Migration (IOM), die sieben Lager in Bosnien betreibt.
Die EU-Delegation in Bosnien verurteilte die Verlegung. "Infolgedessen sind Hunderte von Menschen unter rauen Wetterbedingungen ohne Unterkunft und Zugang zu grundlegender Hilfe zurückgelassen worden", hieß es in einer Erklärung. "Diese unverantwortlichen Handlungen gefährden Leben."
- Nachrichtenagentur Reuters