Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Drohnen explodieren in strategisch wichtiger Stadt in Russland

Die Ukraine hat offenbar erneut tief im russischen Hinterland zugeschlagen. Putin spricht über fehlende Waffen seiner Truppen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Medienbericht: US-Gesandter Witkoff trifft Putin
- Drohnenangriff auf strategisch wichtige russische Stadt
- Putin gesteht ein: "Diese Waffen fehlen immer noch"
- Neue Details: Russland soll hinter Anschlägen in Europa stecken
- Russland attackiert Betriebsbus in Dnipropetrowsk – Zahl der Todesopfer steigt
- Schwere Vorwürfe gegen China: Kiew bestellt Botschafter ein
Embed
Medienbericht: US-Gesandter Witkoff trifft Putin
Der US-Gesandte Steve Witkoff wird sich einem Medienbericht zufolge am Freitag mit Russlands Präsident Wladimir Putin treffen. Ein Axios-Reporter beruft sich im Internet auf einen US-Vertreter. Das Präsidialamt in Washington hat erklärt, Witkoff werde sich im Laufe der Woche mit Putin treffen. Es wäre das vierte Gespräch zwischen den beiden Männern bei den Verhandlungen über den Ukraine-Krieg.
Das Gespräch mit dem US-Gesandten Keith Kellogg in London bewertet die Ukraine als produktiv. Man habe über "unsere konsequente Haltung in Bezug auf eine Feuerpause" und Sicherheitsgarantien gesprochen, sagt Verteidigungsminister Rustem Umerow im Fernsehen. Aus seiner Sicht sei das Treffen "sehr produktiv und erfolgreich". Eine Stellungnahme der USA liegt zunächst nicht vor.
Drohnenangriff auf strategisch wichtige russische Stadt
Mutmaßlich ukrainische Drohnen haben die Stadt Jelabuga in der russischen Region Tatarstan angegriffen. Auf Videos, die in lokalen Telegramgruppen gepostet wurden, sind mehrere Drohnen zu sehen – manche werden offenbar von der Luftverteidigung abgeschossen, auf anderen Videos sind allerdings auch Einschläge am Boden zu sehen.
Jelabuga liegt mehr als 1.000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. In der Stadt steht eine Fabrik, in der vor allem Kamikazedrohnen vom Typ Shahed hergestellt werden. Videos von Augenzeugen zeigen mehrere große Rauchwolken über der Stadt, die darauf schließen lassen, dass die Fabrik oder eine andere große Industrieanlage im Norden der Stadt getroffen wurde. Das bestätigen auch mehrere Analysten auf dem Kurznachrichtendienst X.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Vize-Regierungschefin: Ukraine zu Verhandlungen bereit – nicht zu Kapitulation
Die Ukraine ist nach den Worten der stellvertretenden Ministerpräsidentin Julija Swyrydenko bereit zu Verhandlungen – nicht aber zur Kapitulation. "Unser Volk wird einen eingefrorenen Konflikt nicht akzeptieren", schrieb sie auf der Plattform X. Es werde kein Abkommen geben, das Russland die stärkere Grundlage gebe, um seine Truppen neu aufzustellen und mit größerer Gewalt zurückzukehren. "Ein vollständiger Waffenstillstand – zu Lande, in der Luft und auf See – ist der notwendige erste Schritt", erklärte Swyrydenko. Sollte sich Russland aber stattdessen für eine begrenzte Waffenruhe entscheiden, werde Kiew entsprechend reagieren.
Putin gesteht ein: "Diese Waffen fehlen immer noch"
Der russische Präsident Wladimir Putin hat eingeräumt, dass es den russischen Streitkräften trotz der erheblichen Steigerung der Rüstungsproduktion im vergangenen Jahr noch immer an bestimmten Waffen mangelt. Die Truppen hätten mehr als 4.000 gepanzerte Fahrzeuge erhalten, 180 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehr als 1,5 Millionen Drohnen verschiedener Typen. Es gebe aber noch immer Lücken in anderen Bereichen, sagte Putin bei einer Sitzung der staatlichen militärisch-industriellen Kommission. "Ich weiß sehr wohl, und viele hier, die heute an unserem Treffen teilnehmen, wissen es genauso gut wie ich, dass diese Waffen immer noch fehlen."
Putins "Wegwerf-Agenten": Aus dem Untergrund heraus sabotieren sie in Europa
Russland setzt zunehmend auf "Wegwerf-Agenten", um die hybride Kriegsführung in Europa voranzutreiben. Sogar Ukrainer befinden sich im Dienst des Kreml. Mehr zu den Saboteuren lesen Sie hier.
Ukraine: Sprechen in London über bedingungslose Waffenruhe
Die Ukraine will in London mit Vertretern führender europäischer Staaten und der USA über Möglichkeiten sprechen, wie man eine "vollständige und bedingungslose Waffenruhe" erreichen könnte. Dies sei der erste Schritt in Richtung Frieden, sagte Andrij Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bei seiner Ankunft in London. Der Weg zum Frieden sei nicht einfach, aber die Ukraine habe sich in der Vergangenheit für die Friedensbemühungen eingesetzt und werde dies auch weiterhin tun. Mit ihm seien Außenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umerow eingetroffen, fügte Jermak hinzu.
Neue Details: Russland soll hinter Anschlägen in Europa stecken
Sabotage, Brandanschläge und Propaganda: Bedrohung durch hybride Kriegsführung wird in Europa zunehmend Realität. Spuren führen in die Chefetagen des Kremls. Mehr zu der Recherche und Putins "Wegwerf-Agenten" lesen Sie hier.
Absagen für London-Treffen: Plötzlich steht die Ukraine allein da
Ein Treffen des ukrainischen Außenministers mit Amtskollegen europäischer Verbündeter und US-Vertretern fällt aus. Spielen US-Friedensbemühungen eine Rolle? Mehr zu dem geschrumpften Gipfel und den US-Forderungen lesen Sie hier.
Russische Truppen zerstören Energieanlage in Cherson
Die russischen Truppen haben bei ihrem Angriff auf die südukrainische Region Cherson nach Angaben des Gouverneurs eine Energieanlage zerstört. "Unser Militär hat die ganze Nacht gekämpft, um die feindlichen Angriffe abzuwehren", teilte Gouverneur Olexandr Prokudin auf Telegram mit. "Am Morgen gelang es den Russen jedoch, die Energieanlage zu zerstören." Prokudin nennt keine Einzelheiten zu ihrem Standort, er sagt jedoch, dass sie eine Stadt mit Strom versorge.
Russland attackiert Betriebsbus in Dnipropetrowsk – Zahl der Todesopfer steigt
Russland bombardiert laut ukrainischen Angaben einen Betriebsbus in der Region Dnipropetrowsk. Die Opferzahlen seien weiter steigend, so der Gouverneur. Mehr zu der blutigen Attacke lesen Sie hier.
Russische Drohnen töten sieben Menschen in Dnipropetrowsk
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Region Dnipropetrowsk sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs sieben Menschen getötet worden. Sechs Menschen seien verletzt worden. Der Beschuss habe der Stadt Marhanez gegolten, teilt der Gouverneur in den sozialen Medien mit. Dnipropetrowsk liegt im zentralen Osten der Ukraine.
Gouverneur: Explosionen in Militärbasis bei Moskau lassen nach
Die Explosionen von Munition in einem Militärlager im Bezirk Kirschatsch in der russischen Oblast Wladimir lassen nach Angaben des dortigen Gouverneurs Alexander Awdejew nach. Sie hörten "allmählich auf", teilt er in den sozialen Medien mit. Schulen und Geschäfte in der Umgebung blieben geschlossen, Straßen seien weiterhin gesperrt. "Untersuchungen und eine Abschätzung der Folgen sind notwendig", erklärt Awdejew.
Bei der Explosion von Granaten auf dem Stützpunkt wurden vier Menschen verletzt. Rund 450 Menschen mussten am späten Dienstagabend in Sicherheit gebracht werden. Kirschatsch liegt etwa 90 Kilometer östlich von Moskau. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Dienstag, der Brand sei durch einen Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften verursacht worden und habe zur Detonation von in einem Lagerhaus aufbewahrter Munition geführt.
Ukraine: Fünf Verletzte bei russischen Drohnenangriff
Bei einem großangelegten russischen Drohnenangriff sind nach ukrainischen Angaben in der Nacht zu Mittwoch mindestens fünf Menschen verletzt worden. Zivile Infrastruktur und Unternehmen seien beschädigt worden. Das genaue Ausmaß der Beschädigungen sei noch nicht bekannt. Ziel waren demnach der Osten, Süden und das Zentrum der Ukraine. "Massiver russischer Drohnenangriff auf Poltawa: Drei Menschen wurden verletzt", teilt der ukrainische Notdienst auf Telegram mit. "Ausschließlich die zivile Infrastruktur der Stadt wurde von Feinden angegriffen." Es seien mehrere Brände ausgebrochen, und Wohngebäude, Unternehmen, Lagerhallen und Garagen seien beschädigt worden. Poltawa liegt im Zentrum der Ukraine.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters