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Belarus: Lukaschenko lässt "Slawische Bruderschaft" aufmarschieren


Abschreckungsmanöver
Lukaschenko lässt "Slawische Bruderschaft" aufmarschieren

Von dpa
Aktualisiert am 21.09.2020Lesedauer: 1 Min.
Alexander Lukaschenko: Er fühlt sich vom Westen bedroht.Vergrößern des Bildes
Alexander Lukaschenko: Er fühlt sich vom Westen bedroht. (Quelle: ITAR-TASS)

Mit 6.000 Soldaten möchte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko die Nato-Truppen einschüchtern, die er vor den Grenzen seines Landes vermutet. Die Übung der "Slawischen Bruderschaft" soll eine Woche dauern.

In Belarus (Weißrussland) hat Staatschef Alexander Lukaschenko das Militärmanöver mit Russland zur Abschreckung einer angeblichen Gefahr aus dem Westen ausgeweitet. Die Übung mit dem Namen "Slawische Bruderschaft" soll nun bis Freitag dauern.

Die Entscheidung sei angesichts der allgemeinen militärisch-politischen Lage in Belarus getroffen worden, hieß es. Insgesamt nehmen 6.000 Soldaten an dem seit Montag vergangener Woche laufenden Manöver teil. Darunter sind 1.000 rusissche Soldaten, wie Lukaschenko am Montag in Minsk Staatsmedien zufolge mitteilte. Zunächst war nur von 300 Soldaten aus Russland die Rede gewesen.

Der 66-Jährige behauptet seit Wochen, dass die Ex-Sowjetrepublik von Truppen der benachbarten Nato-Staaten bedroht werde. Die EU-Nachbarn Polen und Litauen weisen dies als Stimmungsmache zurück. Aus ihrer Sicht will Lukaschenko von den Problemen in seinem Land ablenken.

Die Massenproteste gegen Lukaschenko dauern an

Seit der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl am 9. August ist Lukaschenko angeschlagen. Er hatte sich zum sechsten Mal in Folge zum Staatschef erklären lassen – mit 80,1 Prozent der Stimmen. Das hatte zu beispiellosen Protesten seiner Gegner in dem Land geführt. Sie sehen die Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja als Siegerin.

Bei neuen Massenprotesten am Sonntag gab es nach Angaben des Innenministeriums landesweit 442 Festnahmen, davon 226 in Minsk. Demnach beteiligten sich 18.000 Menschen an den nicht genehmigten Protesten in der Hauptstadt. Die Schätzungen unabhängiger Beobachter lagen dagegen zwischen 50.000 und 100.000 Teilnehmern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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