Gefährlicher Weg nach Südkorea Nordkoreaner flüchtet durch Demilitarisierte Zone
Vor zwei Jahren wurde ein Soldat erschossen, als er versuchte, sein Land über die innerkoreanische Grenze in Richtung Süden zu verlassen. Nun ist einem anderen Soldaten aus Nordkorea die riskante Ausreise gelungen.
Ein nordkoreanischer Soldat ist am Mittwoch durch die schwer bewachte Demilitarisierte Zone (DMZ) nach Südkorea geflüchtet. Er wurde am Mittwochabend auf der südlichen Seite der Demarkationslinie zwischen den beiden verfeindeten Nachbarstaaten entdeckt, wie der Generalstab in Seoul am Donnerstag mitteilte. Der Soldat wurde demnach zur Befragung in Gewahrsam genommen. Eine besondere Reaktion des nordkoreanischen Militärs wurde nicht beobachtet.
Süd- und Nordkorea befinden sich bis heute formal im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde. Seitdem sind nach Angaben der südkoreanischen Regierung mehr als 30.000 Nordkoreaner in den Süden geflohen, die allermeisten allerdings über das benachbarte China. Die Flucht über die stark gesicherte innerkoreanische Grenze ist dagegen selten.
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Im November 2017 hatte ein nordkoreanischer Soldat weltweit für Schlagzeilen gesorgt, weil er durch den Grenzort Panmunjom in der Demilitarisierten Zone geflohen und dabei von seinen eigenen Kameraden beschossen worden war. Er wurde mehrmals getroffen, überlebte aber. Die am Donnerstag vermeldete Flucht war erst die dritte seitdem.
- Nachrichtenagentur AFP