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Konflikt im Persischen Golf: USA bestätigen Abschuss von Drohne durch den Iran


Konflikt im Persischen Golf
USA bestätigen Abschuss von US-Drohne durch den Iran

Von dpa
Aktualisiert am 20.06.2019Lesedauer: 3 Min.
Eine militärische Drohne vom Typ Global Hawk: Die iranischen Revolutionsgarden haben einem Bericht zufolge eine US-Drohne abgeschossen.Vergrößern des Bildes
Eine militärische Drohne vom Typ Global Hawk: Die iranischen Revolutionsgarden haben einem Bericht zufolge eine US-Drohne abgeschossen. (Quelle: getty-images-bilder)

Das US-Verteidigungsministerium hat den Abschuss einer US-Drohne durch den Iran bestätigt. Die Überwachungsdrohne der Marine habe sich jedoch "in internationalem Luftraum" befunden.

Die USA haben den Abschuss ihrer Drohne durch den Iran als "nicht provozierten Angriff" verurteilt. "Iranische Berichte, dass das Flugzeug über dem Iran war, sind falsch", teilte das US-Zentralkommando Centcom, das die Truppen im Nahen Osten führt, am Donnerstag mit. Das unbemannte Überwachungsflugzeug vom Typ "RQ-4A Global Hawk" sei von einer iranischen Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden, als es in der Nacht zum Donnerstag im internationalen Luftraum über der Straße von Hormus operiert habe.

Nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) war die US-Drohne dagegen bei Kuh-Mubarak in der Provinz Hormusgan in den iranischen Luftraum eingedrungen und abgeschossen worden. "Das war eine klare und konsequente Botschaft an diejenigen, die unsere Grenzen verletzen wollen", sagte IRGC-Chef Hussein Salami. Außenamtssprecher Abbas Mussawi sagte: "Wir verurteilen aufs Schärfste diesen provokativen und aggressiven Akt und warnen eindringlich vor der Verletzung unseres Luftraums."

Bereits 2011 hatte der Iran den Abschuss einer US-Drohne gemeldet

Der Iran wolle mit niemandem Krieg, sei aber auf jeden militärischen Konflikt vorbereitet, sagte der Chef der Revolutionsgarden. Die "rote Linie" des Irans seien dabei seine Grenzen. "Jeder, der die überschreitet, wird zerstört und auch nicht mehr (in sein Land) zurückkehren", sagte General Salami nach Angaben des IRGC-Webportals.

Der Drohnen-Zwischenfall ist nicht der erste dieser Art. Bereits im Dezember 2011 hatte der Iran den Abschuss einer US-Drohne gemeldet. Der neue Vorfall fällt in eine Zeit verschärfter Spannungen zwischen dem schiitischen Iran und den USA mit ihren sunnitisch-arabischen Verbündeten. In den vergangenen Wochen hatten die USA einen Flugzeugträgerverband und eine strategische Bomberflotte in die Region verlegt, wo sie bereits über mehrere Stützpunkte verfügen. Im Golf von Oman wurden am 13. Juni zwei Tanker bei Angriffen schwer beschädigt und die USA machen den Iran dafür verantwortlich.

"Es besteht überhaupt kein Grund für einen Krieg"

Auslöser der Konflikte sind der einseitige Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran im vergangenen Jahr und die folgende Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik. Im Mai hatte auch der Iran mit einem Teilausstieg aus dem Atomdeal begonnen und gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren. Über diese Meerenge werden fast zwei Drittel des globalen Ölexports verschifft.

Noch am Mittwoch hatte der iranische Sicherheitsrat (SNSC) erklärt, seiner Einschätzung nach werde es keinen Krieg zwischen dem Iran und den USA geben. "Es besteht überhaupt kein Grund für einen Krieg, denn amerikanische Unterstellungen gegen andere Länder sind eine weltweit bekannte Taktik der USA, um politischen Druck auszuüben", sagte SNSC-Sekretär Ali Schamchani der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Die Amerikaner wollten mit einem "Wirtschaftskrieg" den Iran zur Kapitulation zwingen, das werde aber nicht passieren.

Die verbliebenen Vertragspartner versuchen anders als die USA, das Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe zu retten. Am Mittwoch hatte der Iran für den 28. Juni dazu ein Treffen angekündigt. Die Vizeaußenminister des Irans und der 4+1 Gruppe - China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland - würden sich in Wien treffen, sagte Außenamtssprecher Abbas Mussawi.


Der iranische Präsident Hassan Ruhani hatte bekräftigt, dass die Vertragspartner nur bis zum 7. Juli Zeit hätten, das Atomabkommen vertragsgerecht umzusetzen. Sonst werde der Iran die im Abkommen vorgesehene Beschränkung der Urananreicherung aufheben und Uran höher anreichern als die vereinbarte Obergrenze von 3,67 Prozent. Das wäre nach Meinung von Beobachtern das Ende des Wiener Abkommens.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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