Schlacht in der Hafenstadt Jemen: Fast 150 Tote bei Kämpfen in Hodeida
Den jemenitischen Regierungstruppen ist in Hodeida ein Schlag gegen die Huthi-Rebellen gelungen. Doch die Kämpfe gefährden auch den Hafen der Stadt – und somit Tausende Leben.
Bei den Kämpfen um die jemenitische Hafenstadt Hodeida sind seit Sonntag fast 150 Menschen getötet worden, darunter auch Zivilisten. Binnen 24 Stunden seien 110 Rebellen, 32 regierungstreue Kämpfer und sieben Zivilisten getötet worden, teilten Krankenhaus- und Armeevertreter in der Stadt am Roten Meer mit.
Die Regierungstruppen wollen die von den Huthi-Rebellen kontrollierte Stadt zurückzuerobern und stoßen dabei auf erbitterten Widerstand. Am Sonntag hatten sie sich heftige Straßenkämpfe mit den Rebellen in einem Wohnviertel im Osten der strategisch wichtigen Stadt geliefert. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz, die die Regierungstruppen unterstützt, flog mehrere Luftangriffe gegen die Rebellen, wie Militärvertreter bestätigten.
Antonio Guterres ist sehr besorgt
UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte am Montag eindringlich vor einer Zerstörung des Hafens Hodeida im Jemen. Sollte es bei den Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen dazu kommen, könne dies eine "absolut katastrophale Lage" zur Folge haben, sagte Guterres am Montag im französischen Radiosender France Inter. In Hodeida werden die meisten Importe und internationalen Hilfslieferungen für den Jemen umgeschlagen.
Guterres forderte die Konfliktparteien erneut dazu auf, einen Waffenstillstand zu schließen. Er erinnerte daran, dass die humanitäre Lage im Jemen schon jetzt "verheerend" sei.
Trotz der Warnung bewegen sich die Truppen zum Hafen
Am Donnerstag waren die Regierungstruppen erstmals ins Stadtgebiet von Hodeida vorgedrungen. Am Freitag nahmen sie das größte Krankenhaus der Stadt ein, das sich im Osten der Stadt befindet. Danach bewegten sich die regierungstreuen Truppen weiter in Richtung des Hafens vor – dem Umschlagsplatz der Hilfslieferungen.
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Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und den vom sunnitischen Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Nach UN-Angaben wurden bereits rund 10.000 Menschen getötet, unter ihnen Tausende Zivilisten.
- Nachrichtenagentur AFP