Nach Aufhebung von Todesurteil Pakistanische Christin Asia Bibi möchte nach Deutschland ausreisen
Seit dem Freispruch demonstrieren Tausende in Pakistan gegen das Urteil und fordern die Hinrichtung der Christin Asia Bibi. Nun möchte die junge Frau in Deutschland Schutz suchen.
Nach ihrer Entlassung aus einem pakistanischen Gefängnis will die Christin Asia Bibi ihr Heimatland verlassen und mit ihrer Familie nach Deutschland kommen. Bibis Anwalt Saif-ul-Malook sagte der "Bild am Sonntag": "Meine Mandantin wäre glücklich, wenn sie mit ihrer Familie nach Deutschland ausreisen könnte."
Bibi saß wegen angeblicher Gotteslästerung jahrelang im Gefängnis. Der Oberste Gerichtshof Pakistans sprach sie am 31. Oktober von allen Vorwürfen frei und hob das Todesurteil gegen sie auf. In Pakistan gingen daraufhin tagelang tausende Demonstranten auf die Straße, die gegen das Urteil protestierten und Bibis Hinrichtung forderten.
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Bibis Anwalt mahnte zur Eile, eine sichere Bleibe für Bibi zu finden und ihre Ausreise zu ermöglichen: "Es gibt für meine Mandantin keine gerichtlichen Auflagen. Sie kann gehen, wohin sie will. Aber die Zeit wird knapp", sagte er.
Mehrere europäische Länder zur Aufnahme der Familie bereit
Deutschland ist dem Bericht zufolge bereit, Bibi und ihre Familie unter bestimmten Bedingungen aufzunehmen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es gegenüber der "Bild am Sonntag": "Wir sind mit der pakistanischen Regierung und unseren Partnern im Gespräch. Für uns steht der Schutz von Asia Bibi und ihrer Familie im Vordergrund." Eine Reihe von europäischen Ländern sei zu einer Aufnahme der Familie bereit, sollte diese Pakistan verlassen können und wollen. "Dazu gehört selbstverständlich auch Deutschland", erklärte das Ministerium.
- Nachrichtenagentur AFP