Angola vertreibt 200.000 Kongolesen UN warnen vor humanitärer Krise im Kongo
Tausende Kongolesen sitzen an der Grenze nach Angola fest – und es werden täglich mehr. Nun schlägt das UN-Flüchtlingshilfswerk Alarm.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk hat angesichts einer Zwangsvertreibung von rund 200.000 Kongolesen aus dem Norden Angolas vor einer humanitären Krise im Kongo gewarnt. Tausende Migranten harrten auf der kongolesischen Seite der Grenze aus und tagtäglich kämen mehr Fliehende hinzu, sagte UNHCR-Sprecher Babar Baloch. Ohne eine bessere Zusammenarbeit der beteiligten Regierungen drohe auf der kongolesisches Seite in der Krisenregion Kasai eine humanitäre Notlage, warnte er.
Bei den Kongolesen handelte sich demnach vor allem um Migranten, die im Nordosten Angolas in improvisierten Minen nach Diamanten und anderen Mineralien geschürft hatten. Angola hatte sie aufgefordert, bis Mitte Oktober das Land zu verlassen.
Hunderttausende müssen hungern
Sie kommen im Kongo vor allem in der Provinz Zentral-Kasai an. Die Region Kasai wurde seit Ende 2016 von einem brutalen ethnischen Konflikt erschüttert, der zeitweise rund eine Millionen Kongolesen zu Binnenflüchtlingen gemacht hatte. Die Versorgungslage dort gilt nach wie vor als prekär, Hunderttausende Menschen haben nicht genug zu essen.
"Die Kongolesen kehren in eine verzweifelte Lage zurück, sie suchen nach Sicherheit und Hilfe" erklärte das UNHCR. Tausende Migranten säßen in Grenzorten fest. Der Ort Kamako etwa sei überfüllt, viele Migranten schliefen unter freiem Himmel oder in Kirchhöfen.
- dpa