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Israel: Spezialbrigade aus Iran soll Hisbollah-Terroristen helfen


"Imam Hussein Division"
Diese Spezialbrigade könnte in den Krieg gegen Israel eintreten

Von t-online, wan

Aktualisiert am 03.11.2023Lesedauer: 4 Min.
Mitglieder der Imam Hossein Division bei einem Appell an eine, unbekannten Ort.Vergrößern des Bildes
Mitglieder der "Imam Hussein Division" bei einem Appell an einem unbekannten Ort (Archivbild). (Quelle: 8deynews)
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Es sollen Tausende sein, die einer vom Iran finanzierten Brigade angehören. Hilft die "Imam Hussein Division" jetzt der Hisbollah?

Noch sind es vereinzelte Scharmützel, die sich zwischen Israel und der Terrororganisation Hisbollah an der libanesischen Grenze abspielen. Zwar haben die Terroristen ihre Solidarität mit der Hamas erklärt, zu schweren Angriffen aus dem Norden ist es aber bislang nicht gekommen.

Das könnte sich jedoch ändern. So ist nach Medienberichten eine vom Iran unterstützte Spezialeinheit im Libanon eingetroffen, die "Imam Hussein Division". Diese soll nach Angaben eines israelischen Militärsprechers bereits erste Angriffe durchgeführt haben. Die Gruppe soll zuvor in Syrien gekämpft haben.

"Nach einer Reihe von Misserfolgen, die die Hisbollah in den letzten Wochen gegen Israel erlitten hat, ist die iranische 'Imam Hussein Brigade', angeführt von einem Kommandanten namens Zulfiqar, im Südlibanon angekommen", verkündete der israelische Armeesprecher Avichay Adraee in seinem Account auf X, ehemals Twitter.

Teil der iranischen Revolutionsgarde

Bei der Einheit soll es sich um Mitglieder des Quds-Korps der Islamischen Revolutionsgarde – Teil der iranischen Armee – handeln. Sie wird vom Iran unterstützt und im Ausland eingesetzt. Die Gruppe soll 2016 aktiv geworden sein, um zunächst das Regime von Syriens Präsidenten Baschar Al-Assad zu unterstützen und gegen Gruppen des "Islamischen Staats" (IS) zu kämpfen. Die USA haben diese Miliz 2019 zu einer terroristischen Vereinigung erklärt.

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Auch deutsche Sicherheitsbehörden beobachten Mitglieder der Revolutionsgarden. Dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) lägen zu 160 Personen mit Bezügen zu Deutschland Hinweise auf Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden (IGRC) vor, hieß es in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken im Bundestag.

Nachdem die IS-Terroristen weitgehend geschlagen waren, soll nach Recherchen des US-Magazins "Newsweek" die Quds-Force in den Jahren danach mehrere Raketenangriffe aus Syrien gegen Israel sowie gegen in Syrien stationierte US-Truppen durchgeführt haben. Dabei soll auch die "Imam Hussein Division" eine Rolle gespielt haben. Die Terrormiliz soll über Raketen mit modernen Navigationssystemen und Aufklärungsdrohnen verfügen.

Angeblich Tausende Mitglieder aus mehreren Ländern

Die "Imam Hussein Division" soll den Berichten nach aus Spezialkräften, regulären Kämpfern und einer Nachschubeinheit bestehen. Insgesamt soll es Tausende Mitglieder geben. Die meisten stammen demnach aus Syrien, es sollen sich unter ihnen aber auch Afghanen, Libanesen und Sudanesen befinden.

Am Donnerstag hat die Hisbollah neue Angriffe bestätigt. Sie habe ein umstrittenes Gebiet an der israelisch-libanesischen Grenze mit Drohnen angegriffen, die mit großen Mengen Sprengstoff bestückt gewesen seien. Die zwei Fluggeräte hätten einen israelischen Kommandoposten in der Region der Schebaa-Farmen ins Visier genommen und getroffen, so die vom Iran unterstützte libanesische Terrororganisation. Sie erklärte sich dabei zu einem Teil des "Islamischen Widerstands" – was eigentlich der offizielle Name der Hamas ist.

Wichtige Rede von Hisbollah-Chef erwartet

Die "Imam Hussein Division" könnte die Hisbollah bei weiteren Attacken unterstützen. Ob die von Terrororganisation tatsächlich in den Krieg gegen Israel eingreift, könnte von einer Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah abhängen, die für diesen Freitag erwartet wird.

Nach Informationen der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass wird der Führer der schiitischen Hisbollah-Partei in seiner Fernsehansprache ein sofortiges Ende des Blutvergießens im Gazastreifen fordern. Das sagte der libanesische Diplomat Adnan Mansour, der von 2011 bis 2014 Außenminister war, in einem Gespräch mit einem Tass-Korrespondenten.

Allerdings gibt es auch andere Einschätzungen: Wie die kuwaitische Zeitung "Al-Jarida" am Donnerstag berichtete, stellte Nasrallah den Vereinigten Staaten über Mittelsmänner ein Ultimatum und forderte, die israelische Militäroperation im Gazastreifen vor dem heutigen Freitag einzustellen. Werde dem nicht gefolgt, dann wolle der Hisbollah-Führer eine allgemeine Mobilisierung schiitischer Formationen ankündigen und aus allen Richtungen militärische Operationen gegen Israel beginnen.

Teil der "Achse des Widerstands"

Dann käme die "Imam Hussein Division" ins Spiel, die als Teil der sogenannten Achse des Widerstands gilt. Der Begriff wurde 2002 geprägt, nachdem der damalige US-Präsident George W. Bush von einer "Achse des Bösen" gesprochen hatte. Damit meinte er den Iran, Irak und Nordkorea.

Der Begriff wird jetzt für verschiedene militante und terroristische Gruppen aus Palästina, der syrischen Regierung und der Hisbollah verwendet. Es sollen auch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen sowie pro-syrische Milizen der Bewegung angehören. Auch wenn es unter ihnen Glaubensunterschiede gibt, vereinigt sie der Widerstand gegen Israel und die arabischen Golfstaaten.

"Das iranische Regime und seine Quds-Truppe haben dieses Netzwerk auf der Grundlage des gemeinsamen Widerstands gegen westliche Mächte und Israel weiter ausgebaut", berichtete der amerikanische Radiosender NPR vor wenigen Tagen. Die libanesische Journalistin Kim Ghattas, die ein Buch über die Rivalitäten zwischen Saudi-Arabien und dem Iran geschrieben hat, verweist darauf, dass die Hamas nicht wie die Hisbollah direkt vom Iran kontrolliert wird. "Allerdings stimmen die Interessen oft überein, wie die derzeitigen Entwicklungen zeigen", sagte sie NPR.

Sollte sich die Hisbollah-Führung für ein stärkeres Engagement im Krieg gegen Israel entscheiden, dann dürfte auch die "Imam Hussein Division" es nicht bei Angriffen an der Grenze zum Libanon belassen. Mehr dazu, ob die Hisbollah in den Krieg eintreten könnte, lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • npr.org: "What is the 'axis of resistance' of Iran-backed groups in the Middle East?" (englisch)
  • newsweek: "Israel Warns An Elite Iran-Backed Unit is Now in Lebanon to Join War" (englisch)
  • tass.ru: "Дипломат заявил, что лидер "Хезболлах" предупредит Израиль о последствиях войны в Газе" (russisch)
  • rewardsforjustice.onet: "Islamic Revolutionary Guard Corps-Qods Force" (englisch)
  • bundestag.de: "Aktivitäten der iranischen Revolutionsgarden in Deutschland"
  • timesofisrael.com: "IDF: Iran-backed militia moves from Syria to south Lebanon to support Hezbollah" (englisch)
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