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Israel-Konflikt: Geheime Dokumente am Körper von Hamas-Terrorist entdeckt


"Verboten, sich damit zu bewegen"
Geheime Dokumente am Körper von Hamas-Terrorist entdeckt

Von t-online, aj

Aktualisiert am 23.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Parade der Kassam-Brigaden (Archivbild): Der militärische Flügel der Hamas hat schätzungsweise zwischen 15.000 und 40.000 Kämpfer aufgebaut, von denen nach eigenen Angaben 1.200 an dem Anschlag vom 7. Oktober beteiligt waren.Vergrößern des Bildes
Parade der Kassam-Brigaden (Archivbild): Der militärische Flügel der Hamas hat schätzungsweise zwischen 15.000 und 40.000 Kämpfer aufgebaut. (Quelle: imago images)

Ein geheimes Hamas-Dokument gibt offenbar Einblick in die Vorbereitung und Taktik der Terrororganisation für den Angriff auf Israel.

Der grausame Angriff der Hamas auf Israel war offenbar lange und gut vorbereitet. Das legt nun auch ein Dokument nahe, das am Körper eines Kämpfers der Terrororganisation entdeckt wurde. Das Schriftstück soll einen Eindruck von dem Vorgehen der Terrororganisation vermitteln und den Kämpfern offenbar als Vorbereitung für "blutige Tötungen aus nächster Nähe" dienen, wie die "Washington Post" berichtet. Nach eigenen Angaben konnte die Zeitung in die Papiere einsehen.

"Dies ist ein geheimes militärisches Dokument", beginnt demnach die erste Seite. "Es sollte an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Es ist verboten, sich damit zu bewegen, es sei denn, es liegt ein Befehl vor." In dem Papier werde unter anderem erklärt, wie man einen Feind mit einem Messer töten kann. Es gebe auch Bedienungsanleitungen für bestimmte Waffensysteme, wie z.B. die nordkoreanischen Panzerbüchsen vom Typ F-7. Das Dokument weise zudem auf mögliche Schwachstellen in der militärischen Ausstattung Israels hin.

Laut dem Bericht der "Washington Post" scheint das Dokument für verschiedene Einheiten der Hamas-Elitebrigaden Izzedine al-Kassam erstellt worden zu sein, darunter Panzerabwehr-, Technik-, Scharfschützen-, Infanterie- und Tunnelspezialisten sowie das, was in der Broschüre als "Schocktruppen" bezeichnet wird.

Behörden in Israel halten Dokumente für echt

Die Zeitung hat Teile des Dokuments dem Büro des israelischen Premierministers sowie mehreren Experten zur Verifikation vorgelegt. Diese bewerteten die Dokumente als echt. Israelische Einsatzkräfte hatten nach Angaben der Behörden nach den Kämpfen mit Hamas ähnliche Papiere sichergestellt, die nun von Sicherheitsexperten als Beweismaterial ausgewertet werden.

Auf der Rückseite des Handbuchs befinde sich ein Bild des palästinensischen Scheichs Abdullah Azzam, eines Mentors von Osama bin Laden. "Wenn dies ihre Inspirationsquelle ist und dies die Figur, das Symbol ist, auf das sie schauen, dann verstehe ich etwas mehr von ihrem Verhalten am 7. Oktober", sagte Michael Milshtein, ein ehemaliger Leiter der palästinensischen Abteilung im israelischen Militärgeheimdienst.

Bei dem Überfall am 7. Oktober, der Israel kalt erwischt hatte, wurden mindestens 1.200 Menschen ermordet, fast 3.000 teilweise schwer verletzt und Dutzende als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Ähnliche Materialien wie das Handbuch werden teilweise auch in Telegram-Gruppen verbreitet, darunter detaillierte Angriffspläne auf Kibbuzim nahe des Gazastreifens mit Informationen über Wachleute und das Gelände. In einem der Dokumente sei laut "Washington Post" auch das Ziel ausgegeben: "Soldaten und Zivilisten als Gefangene und Geiseln zu nehmen und über ihre Freilassung zu verhandeln".

Westliche Regierungsexperten hatten schon vorher den Verdacht geäußert: Ohne Hilfe von außen können die Palästinenser die Attacke nicht geplant haben. "Ohne Zweifel ist der Iran an diesem Angriff beteiligt", sagte beispielsweise Jonathan Finer, der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, vergangene Woche.

Verwendete Quellen
  • washingtonpost.com: "Documents found on fighters reveal Hamas capabilities, bloody plans" (englisch)
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