Krawtschuk löste die Sowjetunion auf Erster Präsident der unabhängigen Ukraine ist tot
Er war der erste Präsident der Ukraine nach dem Fall der Sowjetunion. Jetzt kam die Meldung: Leonid Krawtschuk ist tot. Der Mit-Architekt der GUS wurde 88 Jahre alt.
Der erste Präsident der unabhängigen Ukraine, Leonid Krawtschuk, ist Medienberichten zufolge tot. Krawtschuk sei nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren gestorben, berichteten ukrainische Medien am Dienstag unter Berufung auf die Familie des Politikers. "Das sind traurige Nachrichten und ein großer Verlust", schrieb der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, im Nachrichtendienst Telegram.
Auflösung der Sowjetunion unterschrieben
Krawtschuk war Anfang Dezember 1991 zum Staatschef gewählt worden und unterzeichnete wenige Tage später gemeinsam mit dem damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin (1931-2007) und Stanislaw Schuschkewitsch aus Belarus ein Abkommen, mit dem die Sowjetunion für aufgelöst erklärt und ein neues Bündnis der drei Republiken gegründet wurde: die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). In der vergangenen Woche starb auch Schuschkewitsch im Alter von 87 Jahren.
Zu Sowjetzeiten bekleidete Krawtschuk verschiedene Posten in der Kommunistischen Partei der Ukraine. Präsident der Ukraine blieb er bis 1994. In den Jahren 2020 bis 2022 war er als Vorsitzender der ukrainischen Gruppe bei den ständigen Gesprächen zur Beilegung des Konflikts im Donbass beteiligt.
Beileidsbekundungen auf Twitter
Der Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow,
schrieb zum Tod von Krawtschuk: "Danke für die friedliche Erneuerung unserer Unabhängigkeit. Wir verteidigen sie jetzt mit Waffen in unseren Händen." Anton Heraschtschenko, einst Stellvertretender Innenminister der Ukraine, nannte Krawtschuk eine historische Figur, die bei der Unabhängigkeit der Ukraine eine große Rolle gespielt habe. Der Präsident von Estland, Alar Karis, bedauerte, dass der einstige Staatschef nicht mehr erleben könne, wie sein Land erneut in der Geschichte gewinne.
- Nachrichtenagentur dpa
- Tweet von Ala Karis