Nur "Gerüchte"? Malis Regierung dementiert Berichte über Einsatz russischer Söldner
Berichte über den Einsatz russischer Söldner in Mali sorgen für Empörung. Die Regierung des afrikanischen Landes reagiert gereizt – und stellt die Behauptungen in Abrede.
Malis Regierung hat die Kritik der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas an angeblichen Plänen, die russische Söldnerfirma Wagner anzuheuern, vehement zurückgewiesen. Man sei über die Vorwürfe überrascht, da es sich ausschließlich um Gerüchte handele, sagte die Regierung in einer Mitteilung am Sonntag. Zudem werde Mali "keinem Staat erlauben (...) zu entscheiden, welche Partner es suchen soll oder nicht", hieß es.
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Wenige Tage zuvor hatte Nigers Außenminister Hassoumi Massaoudou zum Abschluss eines Ecowas-Gipfels in Ghana verkündet, die Staatengemeinschaft werde das Anheuern von Söldnern in der Region nicht dulden. Er zeigte sich über eine mögliche Verschlechterung der fragilen Sicherheitslage besorgt. Mali wies Massaoudous Äußerungen als "inakzeptabel, unfreundlich und herablassend" zurück.
Etwa 1.200 Bundeswehrsoldaten in Mali im Einsatz
Auch Frankreich und Deutschland zeigten sich in den vergangenen Tagen über den möglichen Einsatz von russischen Söldnern im Krisenstaat Mali besorgt. In Deutschland mehrten sich die Stimmen, in einem solchen Fall den Bundeswehr-Einsatz in dem Land zu überprüfen. Für eine UN-Mission und eine EU-Ausbildungsmission sind derzeit insgesamt etwa 1.200 Bundeswehrsoldaten in dem Land.
Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium unterrichteten am Freitag die Obleute im Bundestag über Erkenntnisse, wonach die mit einem Militärputsch an die Macht gekommene Führung um den malischen Oberst Assimi Goïta mit russischen Akteuren verhandelt. Gegenstand von Gesprächen ist demnach ein Einsatz russischer Söldner der Militärfirma Wagner, bei dem es um Ausbildung und Personenschutz gehen soll.
- Nachrichtenagentur dpa