Plan der Regierungschefin Schotten wollen neues Unabhängigkeits-Referendum bis 2023
Sobald die Pandemie überwunden ist, sollen die Schotten erneut über ihre Unabhängigkeit abstimmen,
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will noch vor Ende 2023 ein neues Unabhängigkeitsreferendum abhalten. "Unser Ziel ist es – sofern Corona es zulässt –, dass es noch in der ersten Hälfte dieser Legislaturperiode vor Ende 2023 stattfindet", sagte sie am Dienstag in Edinburgh bei der Vorstellung der Regierungsvorhaben für das kommende Jahr.
"Wenn wir die Pandemie überwunden haben, müssen wir Entscheidungen treffen, die unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft für die nächsten Jahrzehnte prägen werden", betonte Sturgeon.
Alles hängt an Johnson
Im August hatten Sturgeons Regierungspartei SNP und die schottischen Grünen, die beide für die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien eintreten, eine Allianz geschlossen. Die Einigung, durch welche die Grünen erstmals in der britischen Politik Regierungsverantwortung bekommen, zielte explizit darauf ab, ein zweites Unabhängigkeitsreferendum abzuhalten.
2014 hatten die Schotten erstmals über einen Austritt aus der Union mit England, Wales und Nordirland abgestimmt. 55 Prozent sprachen sich damals für einen Verbleib aus. Durch den Austritt Großbritanniens aus der EU hat die prinzipiell pro-europäische Unabhängigkeitsbewegung in Schottland erneut Aufwind erhalten. Das britische Parlament in London muss die Abhaltung eines Referendums genehmigen. Premierminister Boris Johnson hat dies bereits ausgeschlossen.
- Nachrichtenagentur AFP