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G20-Gipfel: Emmanuel Macron hält Standpauke für saudischen Kronprinzen


Macron im Rededuell mit bin Salman
"Sie hören nie auf mich!"

t-online, küp

01.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman: Macron redete beim G20-Gipfel energisch auf den mächtigsten Mann Saudi-Arabiens ein.Vergrößern des Bildes
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman: Macron redete beim G20-Gipfel energisch auf den mächtigsten Mann Saudi-Arabiens ein. (Quelle: Screenshot Twitter/Saudi Gazette)
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Ungewöhnliche Szenen am Rande des G20-Gipfels: Frankreichs Präsident Macron redete heftig auf den saudischen Kronprinzen ein. Eine Kamera zeichnete das Gespräch auf.

Am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires haben sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ein energisches Wortgefecht geliefert. In der Unterredung, die von einer Kamera teilweise aufgezeichnet wurde, forderte Macron offenbar eine internationale Beteiligung an der Untersuchung im Fall Khashoggi. Der Präsident habe bin Salman eine "sehr deutliche" Botschaft übermittelt, wie ein Sprecher Macrons sagte.

Die saudische Zeitung "Saudi Gazette" veröffentlichte auf Twitter ein Video von der Unterredung der beiden. Darin ist zu hören, wie bin Salman zu Macron mehrmals sagt "Machen Sie sich keine Sorgen".

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Macron antwortet daraufhin "Ich mache mir aber Sorgen". Später sagt Macron zu bin Salman "Sie hören nie auf mich", woraufhin bin Salman anwortet "Ich werde zuhören, natürlich". Am Schluss sagt Macron "Ich stehe zu einem Wort".

Im Fall Khashoggi steht Riad unter Druck

Nach Angaben von Macrons Sprecher war es die erste persönliche Unterredung der beiden seit dem Mord an Jamal Khashoggi. Der saudische Regimegegner und "Washington Post"-Journalist war am 2. Oktober im Konsulat seines Heimatlandes in Istanbul getötet worden. Alles deutet daraufhin, dass Khashoggi Opfer eines saudischen Killerkommandos wurde. Der US-Geheimdienst CIA geht davon aus, dass Mohammed bin Salman den Mord in Auftrag gegeben hat.

Das saudische Königshaus hatte die Tötung Khashoggi zunächst geleugnet, später aber zugegeben. Riad bestreitet aber weiterhin, dass bin Salman in die Tat verwickelt sei. Das Regime steht seither international massiv unter Druck, auch wenn US-Präsident Donald Trump an der engen Partnerschaft festhalten will.


Macrons Sprecher rechtfertigte die persönliche Unterredung mit der Notwendigkeit, auf einer glaubwürdigen Untersuchung im Fall Khashoggi zu bestehen. "Wir wollten nicht 48 Stunden lang Versteck spielen", hieß es. "Wenn beide am Tisch sitzen, sollten wir offen miteinander und ohne Nachsicht miteinander umgehen. Dinge, die gesagt werden müssen, werden gesagt."

Verwendete Quellen
  • mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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