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Bericht von Atomaufsicht: Nordkorea arbeitet weiter an Atomprogramm


Bericht der Atom-Aufsicht
Nordkorea arbeitet weiter an Atomprogramm

Von dpa
21.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Bei seinen Treffen mit Südkoreas Regierungschef Moon und mit US-Präsident Trump hat Nordkoeras Machthaber Kim Denuklearisierung versprochen. Doch davon kann keine Rede sein, sagt ein Bericht der internationalen Atomenergiebehörde.Vergrößern des Bildes
Bei seinen Treffen mit Südkoreas Regierungschef Moon und mit US-Präsident Trump hat Nordkoeras Machthaber Kim Denuklearisierung versprochen. Doch davon kann keine Rede sein, sagt ein Bericht der internationalen Atomenergiebehörde. (Quelle: Kevin Lim/The Straits Times/imago-images-bilder)

Mehrfach hat Nordkoreas Machthaber betont, sich für eine Denuklearisierung seines Landes einzusetzen. Doch Fortschritte gibt es bisher offenbar nicht.

Auch mehr als zwei Monate nach dem Treffen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea nach Ansicht der Internationalen Atomenergiebehörde seine nuklearen Aktivitäten nicht eingeschränkt. "Die Fortsetzung und weitere Entwicklung des Nuklearprogramms der Demokratischen Volksrepublik Nordkorea ist äußerst besorgniserregend", heißt es in einem Jahresreport der IAEA zu Nordkorea. Der Report bezieht sich auch auf die Zeit nach den beiden Gipfeltreffen Kims mit Trump im Juni und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in Ende April.

Kim hatte bei beiden Treffen seine Bereitschaft zur "kompletten Denuklearisierung" der koreanischen Halbinsel betont. Kim Jong Un "bekräftigte sein festes und unerschütterliches Engagement für eine komplette Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel", hieß es etwa in der gemeinsamen Erklärung nach dem USA-Nordkorea-Gipfel am 12. Juni in Singapur. Konkrete Zusagen, wie und bis wann abgerüstet werden sollte, gab es nach diesem Treffen aber nicht. Trump hatte sich noch im Juli via Twitter positiv über die Entwicklungen in Nordkorea erklärt, dass er froh sei, dass seit mehr als neun Monaten keine Rakete gestartet und ein Atomtest von Nordkorea durchgeführt worden sei.

US-Geheimdienste mit Hinweisen auf neue Atomraketen

Bereits Ende Juli gab es Hinweise darauf, dass Nordkorea auch weiterhin an seinem Atomprogramm festhält. Geheimdienste in den USA hätten Hinweise darauf, dass Nordkorea in einer Forschungseinrichtung nahe Pjöngjang möglicherweise eine bis zwei neue Interkontinentalraketen baue, die potenziell amerikanisches Festland erreichen könnten, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf Regierungsbeamte.

Die Atomenergiebehörde protokolliert in dem Bericht nun die Entwicklung in Nordkorea – von einem Stopp jedweder nuklearer Aktivitäten kann die IAEA dabei aber nicht berichten. Stattdessen enthält der Bericht eine detaillierte Liste von nuklearen Aktivitäten in verschiedenen Einrichtungen. Aufgeführt ist unter anderem auch ein Reaktor in Yongbyon, in dem Plutonium für einige Raketentestes hergestellt worden sein könnte. Die IAEA berichtet zudem von einem abgesperrten Gelände in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang. Die Behörde vermutet, dass dort eine zweite Anreicherungsanlage neben der in Yongbyon entstanden sein könnte. Auch in US-Medien wurde darüber zuletzt spekuliert.

Die IAEA macht in ihrem Bericht zudem deutlich, dass ihr Wissen über die Atomaktivitäten in Nordkorea kleiner werde, da es weiterhin keine Möglichkeiten zur Nachprüfung vor Ort gebe. IAEA-Chef Yukiya Amano forderte Nordkorea daher dazu auf, mit seiner Behörde zu kooperieren. Die IAEA bekräftigte ihre Bereitschaft, eine entscheidende Rolle bei der Überprüfung des nordkoreanischen Nuklearprogramms spielen zu wollen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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