Von Außenwelt getrennt Ecuador sperrt Assange Kommunikationsmmittel
Nach über fünf Jahren im Botschaftsexil hat Ecuador dem Wikileaks-Gründer Julian Assange die Kommunikationsmittel gestrichen. Der Grund: Kritische Aussagen in sozialen Netzwerken.
Der Wikileaks-Gründer Julian Assange lebt in der ecuadorianischen Botschaft in London im Exil. Als Reaktion auf jüngste Aktionen Assanges in sozialen Medien, sperrte die Botschaft dem Australier sämtliche Kommunikationsmittel, teilte die ecuadorianische Regierung in Quito mit.
Seit 2012 gewährt Ecuador Assange in ihrer diplomatischen Vertretung in der britischen Hauptstadt Asyl. Er hatte Zuflucht gesucht um einer Auslieferung an Schweden wegen einer Untersuchung zu Vergewaltigungsvorwürfen zu entkommen. Schweden hat den Fall fallengelassen. Allerdings besteht nach wie vor ein britischer Haftbefehl, weil Assange 2010 gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben soll.
Zwischen Assange und der Regierung von Ecuador gibt es eine Vereinbarung, nach der dieser keine Nachrichten schicken darf, die die Beziehungen des südamerikanischen Landes zu anderen Staaten beeinträchtigen könnten. Mit der Maßnahme solle verhindert werden, dass Assange sich in die die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischt, hieß es zur Begründung.
Wegen der Veröffentlichung gehackter Dokumente während des US-Präsidentschaftswahlkampfs hatte Ecuador bereits 2016 kurzzeitig Assanges Internetzugang gekappt.
Ihm könnte die Todesstrafe drohen
Der Wikileaks-Gründer hatte am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter die britischen Schuldzuweisungen gegenüber Russland im Fall Skripal infrage gestellt, und kritisierte zudem die in diesem Zusammenhang verhängten Sanktionen gegen Moskau.
Der Australier befürchtet, an die USA überstellt zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats und womöglich sogar die Todesstrafe droht. Die von ihm mitgegründete Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 geheime Dokumente des US-Militärs veröffentlicht.
- AFP, AP