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Russland will "Fake News" erzeugen und entlarven


Propaganda-Krieg
Russland will "Fake News" erzeugen und entlarven

Von dpa, reuters
22.02.2017Lesedauer: 2 Min.
Moskauer Ministerien beschäftigen sich mit "Fake News" und der Bespaßung junger militärbegeisterter Menschen.Vergrößern des Bildes
Moskauer Ministerien beschäftigen sich mit "Fake News" und der Bespaßung junger militärbegeisterter Menschen. (Quelle: dpa-bilder)

Russland will Falschmeldungen über das Land in den Medien künftig bloßstellen. Gleichzeitig richtet das russische Militär eine Spezial-Einheit für Propaganda-Krieg ein. Und die Kopie eines berühmten Berliner Bauwerks kann in Russland künftig erstürmt werden.

Das russische Außenministerium hat auf seiner Internetseite eine Rubrik für "Fake News" eingerichtet. "Das Ziel ist, Tendenzen bei der Veröffentlichung von Falschnachrichten über unser Land zu zeigen und alles zu tun, um ihre Publikation zu stoppen", sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.

Als "Fake News" gelten unter anderem absichtlich gefälschte oder erfundene Nachrichten, um die Berichterstattung zu beeinflussen. Moskau wirft westlichen Medien immer wieder vor, Tatsachen zu verzerren.

Beispiele für Falschmeldungen auf der Seite des russischen Ministeriums waren Berichte über angebliche russische Hackerangriffe im Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich sowie über angebliche Pläne Russlands, den Whistleblower Edward Snowden an die USA auszuliefern. Dazu bekommen Bilder der Artikel einen roten Stempel "Fake". Darunter steht, dass die Information nicht den Tatsachen entspreche. Gegendarstellungen wurden zunächst nicht veröffentlicht.

Eigene "Fake News" heißen Propaganda

Gleichzeitig gab das russische Verteidigungsministerium die Schaffung einer Spezial-Einheit für die Kriegsführung mit Nachrichten bekannt. "Propaganda muss smart, kompetent und effektiv sein", zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des russischen Parlaments, Wladimir Schamanow, erklärte nach einem Bericht der Agentur Interfax, Ziel seien die nationale Verteidigung und Gegenangriffe in der "Nachrichten-Sphäre".

Aber es gibt auch den Vorwurf, Russland manipuliere selbst die Berichterstattung. 2016 erregte der Fall des Mädchens Lisa Aufsehen, nachdem Außenminister Sergej Lawrow behauptet hatte, die Russlanddeutsche sei von Migranten in Berlin vergewaltigt worden. Der Vorwurf stellte sich als falsch heraus.

Modell des Reichstags zur Erstürmung

Darüberhinaus plant Russland einen Nachbau des Berliner Reichtags für Trainingseinheiten junger militärbegeisterter Menschen. Sie sollen dabei lernen, wie man ein Gebäude stürmt, sagte Schoigu im Parlament. "Und zwar nicht an abstrakten Schauplätzen, sondern an konkreten Orten."

Die Nachbildung im Militär-Freizeitpark in Kubinka westlich von Moskau werde etwas kleiner ausfallen als das Original in Berlin. Zusätzlich werden weitere Schauplätze des Zweiten Weltkrieges nachgebaut, um die Atmosphäre der Zeit fühlen zu können und sich selbst im "Überlebenskampf zu versuchen", sagte Schoigu. Wann die Reichtags-Kopie gebaut werde, sagte er nicht.

Im Mai 1945 eroberte die Rote Armee das Gebäude im Berliner Zentrum. Sowjetische Soldaten hinterließen ihre Namen und Botschaften in den Mauern - Spuren, die zum Teil noch erhalten sind. Heute ist das Gebäude der Sitz des Deutschen Bundestages.

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