Internationale Politik Iranischer Botschafter nach "High Five" mit Roth in Bedrängnis
Die Videoaufnahme des iranischan Botschafters in Deutschland mit Claudia Roth hat den Spitzendiplomaten in Erklärungsnot gebracht. Weil Ali Resa Scheich Attar der Grünen-Chefin körperlich zu nahe gekommen sein soll, sehe sich der Botschafter in der islamischen Republik einem Sturm der Entrüstung gegenüber, berichtete der in Dubai ansässige Nachrichtensender Al Arabiya.
Auf dem Video ist zu sehen, wie der Diplomat und Roth einander auf der Münchener Sicherheitskonferenz strahlend mit den Händen abklatschen. Zur Verteidigung machte ein Sprecher des Botschafters in dem Bericht geltend, islamische Benimmregeln seien nicht verletzt worden, weil die Berührung "zufällig" erfolgt sei.
Wer initiierte den Handschlag?
Nach Darstellung des Sprechers hat die Grünen-Chefin den Botschafter förmlich überrumpelt. Er habe ihr auf der Konferenz nur freundlich zuwinken wollen, als sie zu seiner völligen Überraschung ihre Hand in die seine geklatscht habe.
Für das Abklatschen war auch Roth in Bedrängnis geraten. Denn Attar hat angeblich in seiner Zeit als Gouverneur für die kurdischen Gebiete in den 80er-Jahren im Iran Oppositionelle aufhängen lassen.
Filmemacher darf nicht zur Berlinale
Ein Sprecher der Grünen hatte die Handlung der Politikerin verteidigt. "Ihre höfliche Reaktion war der Tatsache geschuldet, dass sie den iranischen Außenminister und den iranischen Botschafter am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz in einem Gespräch dazu bewegen wollte, den bekannten iranischen Filmemacher Jafar Panahi zur Berlinale ausreisen zu lassen. Bereits am Freitag vor der Sicherheitskonferenz hatte sich Claudia Roth mit diesem Anliegen in einem entsprechenden Brief an den Botschafter gewandt."
Diesem Anliegen hat die iranische Regierung nicht stattgegeben. Zwar lief Panahis neuer Film auf der Berlinale. Doch der Regisseur durfte nicht ausreisen und sein Werk persönlich vorstellen.