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Datenkabel zwischen Schweden und Finnland beschädigt – wohl keine Sabotage


Großflächiger Ausfall
Datenkabel zwischen Schweden und Finnland beschädigt

Von dpa, tos

Aktualisiert am 03.12.2024 - 12:55 UhrLesedauer: 2 Min.
Verlegung eines Breitband-Internetkabels: In Finnland wurde ein solches Kabel beschädigt, die Behörden gehen von Sabotage aus.Vergrößern des Bildes
Verlegung eines Breitband-Internetkabels: In Finnland wurde ein solches Kabel beschädigt, die Behörden gehen von Sabotage aus. (Quelle: Sean Gallup)

Ein Datenkabel zwischen Finnland und Schweden wurde beschädigt. Die Polizei weist erste Medienberichte über ein Verbrechen zurück.

In der Nacht zum Dienstag ist ein Datenkabel, das zwischen Finnland und Schweden verläuft, beschädigt worden. Das meldete der Rundfunksender Sveriges Radio unter Berufung auf Polizeiangaben. Demnach ging die finnische Polizei angeblich von einem Verbrechen aus. Die schwedische Telekommunikationsbehörde PTS bestätigte der Zeitung "Dagens Nyheter", dass zwei Schäden an einem Internetkabel auf finnischem Gebiet festgestellt wurden.

Die finnische Polizei aber weist die Medienberichte zurück, wonach sie derzeit zu Schäden an Glasfaserkabeln zwischen Finnland und Schweden ermittle. In der Mitteilung hieß es weiter, die Polizei sei zusammen mit anderen Behörden dabei herauszufinden, was geschehen sei.

Wie das Daten- und Kommunikationsunternehmen GlobalConnect am Dienstag mitteilte, handelt es sich um eine Landleitung, an der es an zwei unterschiedlichen Stellen Beschädigungen gegeben habe. Zu dem Vorfall sei es bereits am Montag gekommen, seitdem liefen Reparaturarbeiten. Ein Schaden sei bereits behoben. Seekabel seien nicht betroffen.

Netzbetreiber widerspricht Sabotagetheorien

Die finnische Verkehrs- und Kommunikationsministerin Lulu Ranne schrieb auf X, dass die Behörden die Angelegenheit untersuchen. "Wir nehmen die Situation ernst", schloss Ranne ihren Post. Der schwedische Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin teilte der Tageszeitung "Aftonbladet" mit, aufgrund der Umstände des Ausfalls bestehe der Verdacht, dass der Kabelbruch absichtlich herbeigeführt wurde.

Jetzt widersprach allerdings auch der finnische Netzbetreiber Elisa den Medienberichten. Der Sicherheitschef des Unternehmens, Jaakko Wallenius, sagte der Zeitung "Helsingin Sanomat", in Vihti habe ein Bagger das Kabel versehentlich durchtrennt. Zu dem Schaden in Espoo machte Wallenius keine Angaben.

Im November waren innerhalb kurzer Zeit Schäden an zwei Glasfaserkabeln in der Ostsee aufgetreten. Dabei handelte es sich um ein Kabel, das zwischen Schweden und Litauen verläuft, sowie eins zwischen Finnland und Deutschland. Die Ursache dafür ist in beiden Fällen noch unklar. Die schwedischen Behörden ermitteln wegen möglicher Sabotage. Der Fokus der Ermittler liegt auf einem chinesischen Schiff mit dem Namen "Yi Peng 3", das zum fraglichen Zeitpunkt die betroffenen Stellen der Kabel passiert haben soll.

Nato will Datenkabel besser schützen

Angesichts dieser Fälle prüft die Nato einen besseren Schutz von Datenkabeln gegen mögliche Sabotage. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte am Dienstag, das Thema habe für die 32 Mitgliedsländer "Dringlichkeit". Sobald die Nato wisse, wer hinter dem Schaden stecke, werde sie sich dazu äußern.

Rutte betonte, im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hätten sich Fälle von Sabotage, Energie-Erpressung und Cyberangriffen gehäuft. Nicht nur Russland greife zu solchen Mitteln, nach Nato-Erkenntnissen mische sich auch "China immer stärker ein". Die Nato-Außenminister wollen nach seinen Worten am Mittwoch über das Thema beraten.

Verwendete Quellen
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