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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zur US-Politik Wirbel um Infowars: Trump-Fan wehrt sich gegen Versteigerung
Die Versteigerung des Verschwörungsportals Infowars geht in eine neue juristische Runde. Donald Trump bekommt Lob vom deutschen Bundeskanzler. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Wirbel um Versteigerung von rechtem Verschwörungsportal Infowars
- Teheran dementiert "kategorisch" Treffen von iranischem Botschafter mit Musk
- 27-jährige Karoline Leavitt soll Sprecherin des Weißen Hauses werden
- Wirbel um Tätowierung von Trumps neuem Verteidigungsminister
- Trump-Team soll FBI-Checks umgangen haben
- Ein Pastor, ein Öl-Fan und einer mit Gehirnwurm: Das Kabinett Trump II
Wirbel um Versteigerung von rechtem Verschwörungsportal Infowars
18.14 Uhr: Die Auktion der rechten Verschwörungsplattform Infowars, die von der Satire-Webseite "The Onion" ersteigert wurde, steht unter rechtlicher Prüfung. Laut Medienberichten äußerte das Anwaltsteam von Alex Jones, Verschwörungserzähler, Trump-Anhänger und Gründer von Infowars, Bedenken in Bezug auf die Rechtmäßigkeit der Versteigerung.
Hintergrund ist eine finanziell unterstützte Aktion der Angehörigen von Opfern des Sandy-Hook-Amoklaufs, bei dem 2012 an der Sandy Hook Elementary School 28 Menschen ums Leben kamen. Alex Jones hatte diesen Amoklauf wiederholt als Falschmeldung bezeichnet und wurde daraufhin zu einer Geldstrafe von 1,4 Milliarden US-Dollar verurteilt.
"The Onion" plante, das Portal im Januar 2025 als Parodie wieder ans Netz zu bringen und versprach, sich über "seltsame Internetpersönlichkeiten" wie Jones lustig zu machen. Doch bereits am 15. November war Infowars mit einer Grußbotschaft von Alex Jones wieder online: "Infowars ist vorerst zurück und wurde seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben."
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Eine Dringlichkeitsanhörung nach Abschluss der Auktion ergab, dass ein Unternehmen, hinter dem Jones steckt, angeblich 3,5 Millionen Dollar geboten habe – deutlich mehr als "The Onion". Die Entscheidung fiel zugunsten von "The Onion" aus, weil die Familien der Opfer einen Teil ihrer Ansprüche gegen Jones aufgaben. Der Richter äußerte Zweifel an der Fairness des nicht öffentlichen Bieterverfahrens. Eine Beweisanhörung in der kommenden Woche soll klären, ob die Versteigerung fair abgelaufen ist.
Teheran dementiert "kategorisch" Treffen von iranischem Botschafter mit Musk
13.33 Uhr: Der Iran hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach sein Botschafter bei der UNO den eng mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump verbündeten Hightech-Milliardär Elon Musk getroffen haben soll. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Baghaei, dementiert in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Irna ein solches Treffen "kategorisch". Er zeigt sich "überrascht" über die Berichterstattung von US-Medien über ein solches angebliches Treffen.
Die "New York Times" hatte am Donnerstag berichtet, dass Musk und Botschafter Amir Saeid Iravani am Montag an einem geheimen Ort zusammengekommen seien. Dabei sei es um eine mögliche Entspannung des Verhältnisses zwischen den USA und dem Iran gegangen.
27-jährige Karoline Leavitt soll Sprecherin des Weißen Hauses werden
1.03 Uhr: Der designierte US-Präsident Donald Trump will seine Wahlkampfsprecherin Karoline Leavitt zur Sprecherin des Weißen Hauses ernennen. Die 27-Jährige sei "klug, zäh und hat sich als äußerst effektive Kommunikatorin erwiesen", erklärte Trump am Freitag. "Ich habe größtes Vertrauen, dass sie auf dem Podium brillieren und dazu beitragen wird, unsere Botschaft an das amerikanische Volk zu übermitteln."
Wirbel um Tätowierung von Trumps neuem Verteidigungsminister
0.21 Uhr: Ein ehemaliges Mitglied der Nationalgarde hat vor Pete Hegseth, dem designierten Verteidigungsminister in der Trump-Regierung, gewarnt. Er sei ein "Insider Threat", eine Bedrohung von innen, heißt es in einer E-Mail an die Führung der Garde, die jetzt der Nachrichtenagentur AP zugespielt wurde. Hintergrund soll eine Tätowierung auf Hegseths Arm sein. Dort steht "Deus Vult", ein Ausdruck, der oft von rechtsradikalen Extremisten benutzt wird. Es war einst ein Schlachtruf der Kreuzfahrer und bedeutet "Gott will es".
Trump-Team soll FBI-Checks umgangen haben
0.10 Uhr: Die Kandidaten, die der designierte US-Präsident Donald Trump als Regierungsteam ausgewählt hat, sind offenbar nicht vom FBI geprüft worden. Man habe mit der Tradition gebrochen, dass die Behörde den Hintergrund künftiger Kabinettsmitglieder untersucht, berichtete der US-Sender CNN.
Stattdessen habe das Team um Trump Privatdetektive beauftragt. Die Untersuchungsberichte des FBI sind eigentlich Teil des Verfahrens, in dem der Senat Kandidaten befragt und über sie abstimmt. Sein Kandidat für das Amt des Justizministers, Matt Gaetz, steht im Verdacht des sexuellen Missbrauchs. Seiner Nationalen Sicherheitsberaterin Tulsi Gabbard wird eine große Nähe zum Kremlherrscher Wladimir Putin vorgehalten.
Trump hatte im Wahlkampf immer wieder das FBI als politisch motiviert dargestellt, ohne Belege zu haben. Hintergrund der Anschuldigungen sind Ermittlungen gegen ihn, die auch zu mehreren Prozessen führten.
Freitag, 15. November
Großaktionär von Trump-Firma verkauft Großteil seiner Beteiligung
23.50 Uhr: Ein Großaktionär der Trump Media & Technology Group, ARC Global Investments, hat fast seine gesamte Beteiligung an dem Medienunternehmen veräußert. ARC und sein Manager Patrick Orlando halten nun nur noch etwa 0,01 Prozent der Anteile nach mehr als fünf Prozent oder über elf Millionen Aktien im September, wie das US-Unternehmen am Freitag mitteilte.
Orlando war der ehemalige Chef des Übernahmevehikels (Spac) Digital World Acquisition, das Trump Media an die Börse brachte. Orlando wurde vor dem Abschluss des Geschäfts in diesem Jahr entlassen. Ein Richter in Delaware hatte im September entschieden, dass Trump Media gegen eine Vereinbarung mit Orlandos ARC Global verstoßen hat und der Fonds mehr als eine halbe Million zusätzliche Aktien erhalten muss, bevor eine Sperre für Insiderverkäufe ausläuft.
Elon Musk sucht neue Mitarbeiter – per X
18.20 Uhr: Die neu geschaffene US-Behörde für effizientes Regieren (Department of Government Efficiency – "Doge") und deren Chef Elon Musk suchen per Post im Kurznachrichtendienst X neue Mitarbeiter. "Wir brauchen Revolutionäre des kleineren Staates mit hohem Intelligenzquotienten, die bereit sind, 80 und mehr Stunden pro Woche an Kostensenkungen zu arbeiten", heißt es im Post.
Wer sich für den Job interessiert, könne seinen Lebenslauf per privater Nachricht an den offiziellen X-Account der neuen Behörde schicken, heißt es im Post. Elon Musk und Vivek Ramaswamy würden das beste Prozent der Bewerber prüfen.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters