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Ukraine: Russland über Lieferung indischer Munition erzürnt


Waffenlieferungen
Ukraine nutzt indische Munition – Russland erzürnt

Von reuters
19.09.2024 - 10:40 UhrLesedauer: 2 Min.
imago images 0763520157Vergrößern des BildesWladimir Putin in seinem Büro (Archivbild): Die Weitergabe von indischer Munition an die Ukraine dürfte ihn nicht freuen. (Quelle: IMAGO/Alexander Kazakov/imago)

Die europäischen Partner liefern auch indische Munition an die Ukraine. Trotz heftiger Kritik Russlands hat die indische Regierung nichts unternommen.

Von indischen Rüstungsunternehmen produzierte Geschosse wurden durch die europäischen Kunden in die Ukraine umgeleitet. Neu-Delhi hat trotz Protesten aus Moskau nicht eingegriffen, um den Handel zu stoppen. Dies bestätigen indische und europäische Regierungsbeamte und Vertreter der Verteidigungsindustrie. Auch mit einer Reuters-Analyse kommerziell verfügbarer Zolldaten lässt sich der Transfer belegen.

Die Weitergabe von Munition zur Unterstützung der ukrainischen Verteidigung gegen Russland findet dem zufolge seit mehr als einem Jahr statt. Die indischen Waffenexportbestimmungen beschränken die Verwendung von Rüstungsgütern eigentlich auf den angegebenen Käufer. Bei der nicht genehmigten Weitergabe läuft dieser Gefahr, dass künftige Verkäufe eingestellt werden.

Russland macht Weitergabe mehrmals zum Thema

Der Kreml hat die Wiedergabe der indischen Munition bei mindestens zwei Gelegenheiten angesprochen – unter anderem bei einem Treffen zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem indischen Amtskollegen im Juli, so drei indische Beamte. Einzelheiten zu den Munitionstransfers werden nun von Reuters zum ersten Mal berichtet.

Die Außen- und Verteidigungsministerien Russlands und Indiens haben nicht auf Anfragen geantwortet. Im Januar erklärte der Sprecher des indischen Außenministeriums, Randhir Jaiswal, auf einer Pressekonferenz, Indien habe keine Artilleriegeschosse an die Ukraine geliefert oder verkauft.

Zwei Personen aus der indischen Regierung und zwei aus der Verteidigungsindustrie erklärten gegenüber Reuters, dass Indien nur eine sehr geringe Menge der von der Ukraine verwendeten Munition produziere. Nach Schätzungen eines Beamten handelt es sich um weniger als 1 % der gesamten von Kiew seit dem Krieg importierten Geschosse. Die Nachrichtenagentur konnte nicht feststellen, ob die Munition von den europäischen Kunden weiterverkauft oder an Kiew gespendet wurde.

Indien: Weitere Lieferungen nach Europa

Zu den europäischen Ländern, die indische Munition an die Ukraine liefern, gehören Italien und die Tschechische Republik. Letztere leitet eine Initiative zur Versorgung Kiews mit Artilleriegeschossen von außerhalb der EU – so berichten es ein spanischer und ein hochrangiger indischer Beamter sowie ein ehemaliger leitender Angestellter von Yantra India, einem staatlichen Unternehmen, dessen Munition von der Ukraine verwendet wird.

Der indische Regierungsvertreter erklärte, dass Delhi die Situation beobachtet. Gleichzeitig sagte er jedoch, dass Indien keine Maßnahmen ergriffen habe, um die Lieferungen nach Europa zu drosseln. Von dem Angestellten des Rüstungsunternehmens wird dies bestätigt.

Die meisten der 20 Personen, die von Reuters befragt wurden, sprachen aufgrund der Sensibilität der Angelegenheit nur unter der Bedingung der Anonymität. Das ukrainische, das italienische, das spanische und das tschechische Verteidigungsministerium reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahme.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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