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Donald Trump: Angst bei haitianischen US-Einwanderern wächst


Anzahl der Bedrohung nimmt zu
Trumps skurrile Katzen-Behauptung stiftet "Angst und Verwirrung"


14.09.2024Lesedauer: 1 Min.
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Die haitianische Community in Springfield wird seit Trumps Behauptungen vermehrt angefeindet. (Quelle: t-online)

Donald Trump behauptete im TV-Duell gegen Kamala Harris, haitianische Immigranten in Springfield würden Haustiere stehlen und essen. Der Präsident des Haitian Community Support and Help Centers sprach mit t-online über die Folgen.

Bereits während der TV-Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten betonte einer der Moderatoren, dass es keine glaubhaften Berichte über Einwanderer gebe, die Haustiere verletzt oder gar getötet hätten. Auch Verwaltungsangestellte der Stadt dementierten die Aussage.

Viles Dorsainvil, der Präsident des Haitan Community Support and Help Centers in Springfield, erklärte im Interview mit t-online: "Ich glaube, es stiftet Angst und Verwirrung in der haitianischen Gemeinschaft. Ich glaube, es stiftet so viel Verwirrung, dass die Leute sich fragen, ob sie hier bleiben müssen oder woanders hingehen sollen, wo sie sich sicherer fühlen."

Laut Dorsainvil sei die haitianische Gemeinschaft in der Vergangenheit immer wieder bedroht worden. Seit Trumps Behauptungen hätten die Vorfälle zugenommen.

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Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump schockierte im TV-Duell gegen Kamala Harris mit Aussagen über Immigranten im Bundesstaat Ohio.
In der Stadt Springfield würden haitianische Einwanderer Katzen und Hunde stehlen, um sie zu essen, behauptete Trump. Er habe Menschen im Fernsehen gesehen, die dies berichteten.
Einer der Moderatoren korrigierte Trump noch während der TV-Debatte: Es gebe keine glaubhaften Berichte über Haustiere, die von Immigranten verletzt oder getötet worden seien.
Auch Verwaltungsangestellte der Stadt bestritten Trumps Aussage.
Ein Vorfall außerhalb Springfields sei auf Social Media verzerrt dargestellt und von Vertretern der republikanischen Partei politisch instrumentalisiert worden.
t-online sprach mit Viles Dorsainvil, dem Präsidenten des Haitian Community Support and Help Centers. Das Support and Help Center leistet gemeinnützige Arbeit speziell für Geflüchtete und Einwanderer.
Dorsainvil berichtete, welche Auswirkungen Trumps Aussagen auf die Kommunikation und die Gemeinschaft in Springfield haben:

"Es schafft Angst und Verwirrung in der haitianischen Gemeinschaft. Es stiftet so viel Verwirrung, dass die Leute sich fragen, ob sie hier bleiben oder woanders hinziehen sollten, wo sie sich sicherer fühlen."
"Die Stadtverwaltung und die Polizei haben alle diese Behauptungen zurückgewiesen. Es ist nicht Teil unserer Kultur, Haustiere zu essen oder so etwas."

Bereits vor Trumps Behauptungen sei die haitianische Community immer wieder bedroht worden – jedoch nicht so häufig.

"Es gibt einige Leute, die glauben, dass wir nicht hier sein sollten. Sie schicken uns immer wieder Drohbriefe, aber so ist es nun mal. Und einige Leute glauben, dass wir hier sind, um die Vorteile der Sozialleistungen auszunutzen oder ihnen die Arbeitsplätze wegzunehmen. Aber wir sind nur hier, um einen Beitrag zur Wirtschaft der Gemeinde zu leisten und um sicherzustellen, dass wir zum Wohl der Gemeinde beitragen."

Seit Trumps Behauptungen habe sich die Lage deutlich verschlechtert:

"Gestern Abend hat jemand meine Kollegin angerufen, die Sie gerade in meinem Büro gesehen haben, und sagte ihr, sie solle die Gemeinde verlassen. Sonst könnte es hässlich werden. Also, solche Drohungen erreichen uns fast täglich."

Dorsainvil fordert, dass sich die Verantwortlichen für die Behauptungen bei der Gemeinschaft entschuldigen. Sich zu entschuldigen, sei kein Zeichen von Schwäche, sondern von gutem Charakter.
Bisher hat aber keiner der Verantwortlichen die Behauptungen als falsch anerkannt.

Im Video zeigt Dorsainvil auf, mit welchen Anfeindungen sich die haitianische Community in Springfield nach Trumps Aussagen auseinandersetzen muss.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Viles Dorsainvil
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