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Nahost | Golf von Oman: Irans Regime lässt offenbar Tanker kapern


Konflikt in Nahost
Irans Regime lässt offenbar Tanker im Golf von Oman kapern

Von dpa, reuters, mam

Aktualisiert am 11.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Tanker "St. Nikolas": Die Reederei hat den Kontakt zu dem Tanker verloren.Vergrößern des Bildes
Tanker "St. Nikolas": Die Reederei hat den Kontakt zu dem Tanker verloren. (Quelle: vesselfinder)
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Teheran will einen US-Öltanker im Golf von Oman gekapert haben. Zuvor berichteten mehrere Quellen von Bewaffneten, die ein Schiff stürmten.

Das islamische Regime im Iran will einen US-Öltanker im Golf von Oman gekapert haben. Wie die staatliche Nachrichtenagentur des Regimes Tasnim am Donnerstag berichtet, habe man den Tanker "beschlagnahmt". Grundlage sei eine Anweisung der iranischen Justiz gewesen, meldet die Agentur. Diese untersteht der Führung des Landes in Teheran.

Zuvor berichtete die Deutsche Presse-Agentur, dass ein griechischer Tanker unter der Flagge der Marshallinseln nach Angaben der britischen Marinebehörde UKMTO in den Gewässern 50 Seemeilen östlich von Oman gekapert worden sei. Bewaffnete hätten das unter der Flagge der Marshall-Inseln fahrende Schiff geentert, danach habe es offenbar Kurs auf den Iran genommen. Auch die griechische Reederei Empire Navigation in Athen bestätigte den Vorfall. Demnach soll sich an Bord eine 19-köpfige Besatzung befinden, davon 18 Seeleute aus den Philippinen und ein Grieche. Ob es sich dabei um das gleiche Schiff handelt, über das die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtet, ist derzeit unklar.

Die auf Sicherheit auf See spezialisierte britische Firma Ambrey erklärte, das Ortungssystem des Tankers sei ausgeschaltet worden, als er in Richtung des iranischen Hafens Bandar e-Dschask unterwegs war. Der Tanker war im irakischen Hafen Basra beladen worden und unterwegs zum türkischen Hafen Aliaga.

Schiff ändert Kurs Richtung Iran

Die Bewaffneten hätten schwarze Uniformen und Masken getragen, teilte UKMTO mit. Der leitende Sicherheitsoffizier des Tankers habe noch mitgeteilt, das Schiff habe seinen Kurs in Richtung iranischer Hoheitsgewässer geändert. Danach sei der Kontakt abgebrochen. Die in der Region aktive Fünfte Flotte der US-Marine nahm zu den Angaben zunächst nicht Stellung.

Nach Angaben des Ortungsdienstes TankerTrackers soll es sich bei dem Tanker um die "St. Nikolas" handeln. Das Schiff war 2023 von der US-Marine wegen Missachtung von Sanktionen beschlagnahmt worden und hieß damals "Suez Rajan". Der Revolutionsgarde des islamischen Regimes im Iran warfen die USA damals vor, mit dem Tanker Öl nach China schmuggeln zu wollen. Sie konfiszierten 980.000 Fass Öl. Nach dem Entladen des Rohöls wurde das Schiff in "St. Nikolas" umbenannt.

Revolutionsgarde des Iran bildete wohl Huthis aus

Der Vorfall trägt zur Verunsicherung der Handelsschifffahrt in der Region bei. Die vom islamischen Regime im Iran unterstützten Huthis greifen bereits seit Oktober Frachter im Roten Meer an, um damit den Kampf der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Sie konzentrieren ihre Attacken auf die Meerenge Bab al-Mandab am Übergang des Roten Meeres in das Arabische Meer. Auch entführten sie bereits einen Tanker. Der nun entführte Tanker wurde viel weiter östlich gekapert, unweit der Straße von Hormus, die den Persischen Golf mit dem Arabischen Meer verbindet.

Ob Tasnim von demselben Tanker berichtet wie die griechische Reederei, ist unklar. Klar ist: Teheran gibt an, einen US-Tanker entführt zu haben. Ob das Regime dafür seine Verbindung zu den Huthis nutzte oder seine Revolutionsgarde einsetze, ist ebenfalls unklar. Die Revolutionsgarde des islamischen Regimes ist jedoch ebenso geübt in solchen Aktionen: Laut einem Bericht ist sie selbst für die Ausbildung der Huthi-Rebellen verantwortlich. Das berichtete der britische "UK Telegraph" am Donnerstag unter Berufung auf mehrere Verteidigungsquellen. Demnach seien rund 200 Mitglieder der mit dem Regime im Iran verbündeten Huthi-Rebellen an "einer iranischen Elite-Marineakademie" ausgebildet worden.

Die Zeitung zitiert außerdem Quellen, denen zufolge der oberste religiöse und politische Führer der Islamischen Republik im Iran, Ayatollah Ali Khamenei, "eine persönliche Rolle" bei den Huthi-Aktivitäten im Roten Meer übernommen habe. Er soll die Lieferung weiterer Waffen und Ausrüstung an die Rebellengruppe angeordnet haben.

Verwendete Quellen
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