Vorwürfe von Russland Wodka-Hersteller soll ukrainische Armee mitfinanziert haben
Der Besitzer der populärsten Wodkamarke Russlands steht nun auf der Fahndungsliste des Landes. Ihm wird vorgeworfen, die ukrainische Armee zu unterstützen.
Russland hat den ukrainischen Eigentümer einer populären Wodkamarke auf seine Fahndungsliste gesetzt. Yevhen Cherniak – Gründer der Holding Global Spirits – wird vorgeworfen, die Streitkräfte der Ukraine in großem Umfang finanziell zu unterstützen. Das berichtet die russische Tageszeitung "The Moscow Times".
Wie Russlands Untersuchungsausschuss am Montag bekannt gab, werden gegen ihn nun strafrechtliche Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Terrorismusfinanzierung eingeleitet. Cherniak wird beschuldigt, zwischen Februar und April 2022 insgesamt 500 Millionen Rubel (5,1 Millionen Euro) an die ukrainische Armee überwiesen und im Juni 2023 Militärausrüstung im Wert von 90 Millionen Rubel (knapp 1 Million Euro) bereitgestellt zu haben.
Cherniaks Firma stellt unter anderem die Wokdamarken Khortytsa und Morosha her. Beide Sorten wurden von der russischen Tageszeitung "Kommersant" 2021 zu zwei der beliebtesten Wodkamarken in Russland gekürt.
Zwei russische Geschäftspartner festgenommen
Zudem wurden zwei Geschäftspartner Cherniaks aufgrund des Verdachts auf Bestechung festgenommen. Laut dem Bericht handelt es sich dabei um Alexander Bespalov und Andrei Lazutin.
Bespalov übernahm im April 2022 angeblich Cherniaks Destillerien "Russky Sever" und "Rodnik i K". Dies sei allerdings eine reine "Formalität" gewesen, die Cherniak während des Krieges weiterhin Geschäfte mit Russland ermöglichen sollte, berichtete "Kommersant".
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Cherniaks Vermögen soll beschlagnahmt werden
Im Jahr 2021 wurde Cherniak als 19. reichster Geschäftsmann der Ukraine mit einem Vermögen von 470 Millionen US-Dollar (430 Millionen Euro) eingestuft. Es werde vorgesehen, die Vermögenswerte von Cherniaks russischen Unternehmen "in naher Zukunft" zu beschlagnahmen.
Global Spirits gab bekannt, dass es nach der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 seine Produkt- und Vertriebslizenzen in Russland widerrufen habe. Ferner habe man im Zusammenhang mit dem unrechtmäßigen Gebrauch seines geistigen Eigentums eine Klage in Zypern eingereicht.
- themoscowtimes.com: "Russia Accuses Major Vodka Distiller of Funding Ukraine Army" (englisch)