Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Raketen auf Nato-Gebiet Die einzig richtige Reaktion
Mitten im Krieg Russlands gegen die Ukraine haben Raketen den Nato-Staat Polen getroffen. Nun ist Besonnenheit gefragt, sonst stünde die Welt vor einer Katastrophe.
Was gestern Nachmittag in Polen passierte, war für Militärs vermutlich alles andere als überraschend. Bei der Nato hat man sich schon lange darauf vorbereitet, dass Raketen auch in Polen einschlagen könnten. Als Provokation oder fehlgeleitet, so was lässt sich in Szenarien durchspielen.
Sehr besonnen fielen am Dienstagabend die ersten Reaktionen auf den Raketeneinschlag aus: In Europa, in den USA, auch in Polen selbst. Der polnische Regierungssprecher Piotr Müller nahm in seiner Stellungnahme noch nicht einmal das Wort "Russland" in den Mund. Der polnische Präsident Andrzej Duda telefonierte mit allen europäischen Nachbarn, mit EU-Ratspräsident Charles Michel, mit US-Präsident Joe Biden. Die westliche Staatengemeinschaft war alarmiert, aber nicht alarmistisch. Als hätten sie es geprobt.
Noch immer ist vieles unklar. Schon deswegen war eine zurückhaltende erste Reaktion so wichtig. Vor allem auch, weil sich der Westen eines vorgenommen hat: bloß nicht eskalieren. Niemand möchte in eine Spirale hineingeraten, an deren Ende doch ein Weltkrieg stehen könnte.
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Weniger zurückhaltend reagierten am Dienstagabend einige Medien. Ein großes Boulevardblatt schrieb "Putin feuert Raketen nach Polen". Selbstkritisch muss man sagen, auch wir schrieben zeitweise von "offenbar russischen Raketen". Zurückhaltung und vor allem keinerlei voreilige Schlüsse wären wohl angebrachter gewesen.
Klar ist so viel: Egal, woher die Raketen kamen, als Europäer müssen unsere Werte immer handlungsleitend sein. Frieden und Freiheit zu verteidigen heißt auch, angemessen zu reagieren. Die Polen haben ein Recht auf die Unversehrtheit ihres Staates. Verteidigung muss heißen, friedfertig, stark und geeint aufzutreten.
Ein angemessenes Vorgehen zu erarbeiten, braucht Ruhe, Zeit und Besonnenheit.
- Eigene Recherchen