Ukraine-Krieg Separatisten eignen sich Frachtschiffe in Mariupol an
Seit Beginn des Krieges toben die Kämpfe in der ukrainischen Stadt Mariupol. Die Hafenstadt soll zu etwa 90 Prozent zerstört sein. Prorussische Separatisten haben sich nun mehrere Schiffe angeeignet.
Die prorussischen Separatisten im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine beschlagnahmten mehrere Handelsschiffe, die im Hafen von Mariupol liegen. "Ein Teil der Schiffe kommt unter die Rechtshoheit der Donezker Volksrepublik", sagte Separatistenführer Denis Puschilin am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Interfax. Die Schiffe würden umbenannt und Teil einer neu entstehenden Handelsflotte der Republik.
Die Hafenstadt Mariupol war vor dem Krieg mit über 400.000 Einwohnern die größte ukrainische Hafenstadt am Asowschen Meer und zugleich ein Zentrum der Stahlindustrie. Monatelang war sie zwischen Russen und Ukrainern schwer umkämpft. Berichten zufolge soll sie durch die Gefechte zu 90 Prozent zerstört worden sein. Auch der Hafen wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zusätzlich wurden die Fahrwasser vermint. Nach Puschilins Angaben wurden die Minen inzwischen geräumt. Das erste Schiff mit einer Ladung von 2.500 Tonnen Metall sei nun in die russische Millionenstadt Rostow-am-Don geschickt worden.
Die Ukraine hatte die Verschiffung des Metalls als "Plünderei" bezeichnet. Kiew wirft Moskau und den prorussischen Separatisten den Diebstahl strategisch wichtiger Güter vor. So sollen auch bis zu 500.000 Tonnen an Getreide aus den besetzten Gebieten in der Ukraine nach Russland verfrachtet worden sein. Der russische Angriffskrieg gegen den Getreide-Großexporteur Ukraine hat wegen Befürchtungen vor Lieferengpässen weltweit zu einer Verteuerung der Lebensmittel geführt.
- Nachrichtenagentur dpa