Deutschland will Panzer liefern Der Gepard könnte den Luftraum über der Ukraine sichern
Erstmals will die Bundesregierung der Ukraine schwere Kampfpanzer schicken. Am effektivsten ist der Gepard gegen Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen – er kann aber auch Bodenziele zerstören.
Nach langem Zögern hat sich die Bundesregierung zur Lieferung von Panzern an die Ukraine entschieden. Das Land soll ausgemusterte Fahrzeuge vom Typ Gepard erhalten, von denen der Hersteller Krauss-Maffei Wegmann noch einige Dutzend Exemplare hat. Der Kettenpanzer dient vor allem der Luftabwehr, kann aber auch Ziele am Boden angreifen.
Ausgestattet ist der Gepard mit zwei Maschinenkanonen vom Kaliber 35 Millimeter, die laut Hersteller bis zu sechs Kilometer weit feuern können. Am effektivsten ist der Gepard gegen tieffliegende Kampfflugzeuge und Hubschrauber. Dank seines modernen Radars soll er allerdings auch Drohnen abschießen können. Diese kommen im Krieg in der Ukraine im großen Stil zum Einsatz.
Der Gepard basiert auf dem Leopard 1
Im Bodenkampf ist der Gepard weniger effektiv, da sich Ziele nicht mit dem Radar erfassen lassen, sondern optisch angepeilt werden müssen. Schwere Kampfpanzer kann der Gepard zwar kampfunfähig schießen, aber nicht zerstören. Leichter gepanzerte Fahrzeuge wie Schützenpanzer, Transportpanzer oder andere Flugabwehrpanzer kann der Gepard mit seinen Kanonen dagegen problemlos vernichten.
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Der Gepard basiert auf dem Fahrgestell des Kampfpanzers Leopard 1, über dessen Lieferung an die Ukraine ebenfalls diskutiert wird. Laut Hersteller ist der Gepard bei jedem Wetter und auch in schwierigem Gelände einsatzfähig. Innerhalb von zehn Minuten kann das Fahrzeug so hergerichtet werden, dass es Wassertiefen bis zu 2,25 Meter durchfahren kann. Zudem verfügt der Gepard über ein Schutzsystem gegen ABC-Waffen.
Bei der Bundeswehr in Dienst gestellt wurde der Gepard 1976, an die Niederlande und Belgien wurde er ebenfalls geliefert. Ab Ende der 1990er-Jahre musterten die Nato-Armeen das 47,5 Tonnen schwere Gefährt aus. Andere Armeen – wie die Brasiliens oder Rumäniens – nutzen den Gepard bis heute.