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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwere Vorwürfe "Verschwörungstheorien" – Streit zwischen Gabriel und Melnyk eskaliert
Ex-Außenminister Sigmar Gabriel und der ukrainische Botschafter liefern sich in der Öffentlichkeit ein Wortgefecht. Auslöser war Melnyks Kritik am Bundespräsidenten, doch inzwischen reichen die Vorwürfe weit darüber hinaus.
Der Streit zwischen Sigmar Gabriel (SPD) und dem ukrainischen Botschafter eskaliert. Andrij Melnyk lässt die Vorwürfe des Ex-Außenministers nicht auf sich sitzen. Doch was ist passiert?
Der ukrainische Botschafter hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisiert und ihm eine Nähe zu Russland unterstellt. Gabriel hatte Steinmeier daraufhin verteidigt: Dass Melnyk behauptet habe, Steinmeier habe einst "ein Spinnennetz" der Kontakte mit Russland geknüpft, sei eine Falschdarstellung, der man widersprechen müsse.
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"Eine Erwiderung auf die Angriffe auf den deutschen Bundespräsidenten", schrieb er auf Twitter und veröffentlichte dazu seinen Gastbeitrag im Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Spinnennetze dienen bekanntlich dem Fang und der anschließenden Verwertung der Beute", schrieb Gabriel darin.
"Auf den Punkt gebracht insinuiert dieser Vergleich, dass der frühere Kanzleramts- und Außenminister die Interessenvertretung Russlands in Deutschland mitorganisiert habe. Das ist wahrheitswidrig und bösartig." Lesen Sie hier mehr dazu.
Melnyk attackiert Gabriel
Doch nun feuerte Melnyk zurück: "Sie verschweigen dabei IHRE PERSÖNLICHE POLITISCHE Verantwortung für das Putinsche Projekt Nord Stream 2, das Sie als Vizekanzler 2015 ins Leben riefen", schrieb der Botschafter auf Twitter. Dabei verwies Melnyk auf einen Artikel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von 2015, in dem Gabriel das Pipeline-Projekt verteidigt.
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Als Reaktion auf diesen Beitrag forderte Gabriel den Botschafter dazu auf, den Gastbeitrag im "Spiegel" vollständig zu lesen. "Dann werden Sie schon im ersten Absatz sehen, dass ich das tue, was Sie von mir fordern", so Gabriel.
Melnyk: "Die Aufarbeitung kommt noch"
Einige Minuten später folgte dann der nächste Seitenhieb von Melnyk: "Bösartig" sei vor allem die jahrelange Putin-freundliche Politik Gabriels und der SPD, so der Botschafter. Diese habe den "barbarischen Vernichtungskrieg (...) erst herbeigeführt". "Die Aufarbeitung kommt noch", drohte Melnyk via Twitter.
Daraufhin entgegnete Gabriel, er verstehe Melnyks Wut. Aber er müsse bei der Wahrheit bleiben. "Menschen wie ich haben mit Putin nicht als 'Russlandfreunde' verhandelt, sondern über die Aufrechterhaltung der transukrainischen Pipeline, die bis HEUTE russisches Gas in und durch Ihr Land bringt", schrieb der Ex-Außenminister.
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Indes haben russische Medien über die Kritik Gabriels am ukrainischen Botschafter berichtet. Melnyk griff dies auf und spottete: "Alte Freundschaft rostet nicht. Volltreffer zum Osterfest."
Eine Aufforderung, die Debatte mit Melnyk bei "Bild TV" auszutragen, lehnte der Ex-Außenminister ab. "Es geht nicht um Herrn Melnyk oder mich, sondern um wahrheitswidrige Behauptungen über unseren Bundespräsidenten."
- Eigene Recherche