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"Letzte Schlacht" um Mariupol? Stellvertretender Bürgermeister widerspricht


Umkämpfte Hafenstadt
Bürgermeister: Kampf um Mariupol noch nicht entschieden

Von afp, ne

Aktualisiert am 11.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Kämpfe um Mariupol: Den ukrainischen Streitkräften geht in der Hafenstadt die Munition aus.Vergrößern des Bildes
Kämpfe um Mariupol: Den ukrainischen Streitkräften geht in der Hafenstadt die Munition aus. (Quelle: ITAR-TASS/Sergei Bobylev/imago-images-bilder)
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Über die Facebookseite einer ukrainischen Marinebrigade wurde für Mariupol ein Hilferuf abgesetzt: Die "letzte Schlacht" stehe bevor, weil ihnen die Munition ausgehe. Der stellvertretende Bürgermeister widerspricht nun.

Die Darstellungen zur Lage in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol gehen auseinander: Am Montagmittag hieß es, die ukrainischen Streitkräfte in Mariupol würden von einer Eroberung der Stadt durch die russischen Angreifer in den kommenden Stunden ausgehen. In einem Beitrag auf der Facebook-Seite der 36. Marinebrigade der ukrainischen Streitkräfte wurde geschrieben: "Heute wird wahrscheinlich die letzte Schlacht sein, da die Munition zur Neige geht." Die russische Armee habe die ukrainischen Soldaten "umzingelt", alle Infanteristen seien bereits getötet worden.

Nach Angaben des britischen Nachrichtenmediums "BBC" sagte nun aber der stellvertretende Bürgermeister Serhij Orlow, dass die Schlacht noch nicht entschieden sei. "Die Russen haben vorübergehend einen Teil der Stadt besetzt", so Orlow. Ukrainische Soldaten würden aber weiterhin die zentralen und südlichen Teile der Stadt verteidigen. Den Facebook-Post wies er zudem als falsch zurück.

Verfasser derzeit unbekannt

Wer genau den Text verfasst haben soll, ist derzeit nicht bekannt. Berichten zufolge soll es sich um einen ranghohen Offizier handeln, aber nicht um die offizielle Position der Militäreinheit. Die Zeitung "Ukrajinska Prawda" berichtete, es sei erwähnenswert, dass der Post auf russischer Sprache verfasst wurde.

Indes meldeten die pro-russischen Separatisten am frühen Montagabend, sie hätten den Hafen unter ihre Kontrolle gebracht. Der "Einsatz" in der Ostukraine werde nun "intensiviert", kündigte der Donezker Separatistenführer Denis Puschilin an.

Selenskyj fleht um Unterstützung

Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol liegt zwischen der von Russland annektierten Halbinsel Krim und den pro-russischen Separatisten-Gebieten im Donbass. Sie wird seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine belagert und ist mittlerweile weitgehend zerstört.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft vor dem südkoreanischen Parlament, er gehe davon aus, dass "zehntausende Bürger von Mariupol getötet" wurden. Er bat Südkorea um militärische Unterstützung, "von Flugzeugen bis zu Panzern".

Caritas ist weiterhin im Einsatz

Die Hilfsorganisation Caritas International meldete am Montag den Tod zweier Mitarbeiter in Mariupol. Zwei ukrainische Mitarbeitende sowie eine dort Hilfe suchende Person seien bei einem Raketenangriff auf ein Gebäude der Organisation getötet worden.

"Dass die Mitarbeitenden der Caritas Ukraine, unter Einsatz ihres Lebens, weiterhin tagtäglich dringend benötigte humanitäre Hilfe leisten, ist bewundernswert und verdient großen Respekt", erklärte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller. Auch in anderen umkämpften Städten wie Kramatorsk, Saporischschja oder Kiew ist die Caritas demnach weiterhin im Einsatz.

Großangriff in Ostukraine erwartet

Die Militärführung in Kiew bereitet sich derweil auf einen russischen Großangriff in der Ostukraine vor. "Nach unseren Informationen hat der Feind seine Angriffsvorbereitungen im Osten fast abgeschlossen. Der Angriff wird sehr bald stattfinden", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kiew.

Die russischen Streitkräfte hatten sich zuletzt im Norden der Ukraine zurückgezogen, um sich nach eigenen Angaben auf den Osten zu konzentrieren. "Die ukrainische Armee ist bereit", versicherte der Ministeriumssprecher.

Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte am Montag, die russischen Streitkräfte würden derzeit vor allem rund um die strategisch wichtige Stadt Isjum im Donbass verstärkt. Mit ihrer Offensive begonnen hätten die Truppen aber noch nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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