Ermittlung wegen Kriegsverbrechen Leiche von bekannten Fotografen nördlich von Kiew gefunden
Er wurde offenbar erschossen: Die Leiche des bekannten Fotografen Maks Levin ist nördlich von Kiew gefunden worden. Die ukrainische Justiz geht davon aus, dass er von russischen Soldaten getötet wurde.
Der bekannte ukrainische Fotograf und Dokumentarfilmer Maks Levin ist tot. Die Leiche Levins wurde am Freitag in einer Ortschaft nördlich der Hauptstadt Kiew aufgefunden, teilte die ukrainische Präsidialverwaltung am Samstag im Messengerdienst Telegram mit. Levin hatte zuletzt Bilder in dem Dorf Huta Meschyhriska gemacht, das schwer unter Beschuss war. Er wurde seit drei Wochen vermisst.
Die russischen Truppen haben sich in den vergangenen zwei Tagen aus der Region um Kiew zurückgezogen, ukrainische Truppen erobern das Gebiet nach und nach zurück.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, Levin sei nach vorläufigen Erkenntnissen von russischen Soldaten erschossen worden. Der Fotograf sei unbewaffnet gewesen und von zwei Kugeln aus Kleinfeuerwaffen getroffen worden. Diese Angaben konnten zunächst nicht verifiziert werden. Die Behörde nahm nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Kriegsverbrechens und zu den genauen Todesumständen Levins auf.
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Sechster getöteter Journalist
Levin ist laut Reporter ohne Grenzen der bereits sechste Journalist, der seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar in der Ukraine getötet wurde. Er sei nicht nur unbewaffnet gewesen, sondern habe auch eine Jacke getragen, die ihn als Mitglied der Presse ausgewiesen habe. Auf Journalisten zu schießen, sei ein Kriegsverbrechen, twitterten Reporter ohne Grenzen.
Der 40-jährige Levin arbeitete für ukrainische und internationale Medien, unter anderem für die Nachrichtenagentur Reuters. Er hinterlässt vier Kinder. Levin galt als sehr erfahrener Fotograf. Während der Kämpfe zwischen ukrainischen Truppen und von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine im Jahr 2014 war es ihm gelungen, aus einer eingekesselten Stadt zu fliehen, in der hunderte ukrainische Soldaten getötet wurden.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters