"Er ist frei" Saudiarabischer Blogger Raif Badawi nach zehn Jahren frei
Vor zehn Jahren war der Blogger Raif Badawi in Saudi-Arabien festgenommen worden. Wegen "Beleidigung des Islams" wurde er zu einer langen Strafe verurteilt. Nun meldet seine Familie seine Freilassung.
Der saudiarabische Blogger Raif Badawi ist mit Ende seiner zehnjährigen Haftstrafe freigelassen worden. "Raif hat mich angerufen. Er ist frei", sagte Badawis Ehefrau Ensaf Haidar, die mit ihren Kindern in Kanada lebt, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Badawi war 2012 festgenommen und 2014 wegen "Beleidigung des Islams" zu zehn Jahren Haft und tausend Peitschenhieben verurteilt worden.
Seine Verurteilung hatte heftige internationale Proteste ausgelöst. Auch Badawis Tochter veröffentlichte auf Twitter eine Nachricht zur Freilassung ihres Vaters.
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Badawi hatte sich für das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Frauenrechte eingesetzt und wiederholt die Religionspolizei für ihre harte Durchsetzung der in Saudi-Arabien vorherrschenden strengen Auslegung des Islams kritisiert.
Unklar, ob Badawi ausreisen darf
Im Januar 2015 erhielt er die ersten 50 Peitschenhiebe seiner Strafe, danach wurden die ursprünglich wöchentlichen Termine zur Vollstreckung der Strafe wegen der internationalen Protestwelle ausgesetzt. 2015 zeichnete ihn das EU-Parlament mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit und Menschenrechte aus.
Badawis Frau Haidar lebt mit ihren drei Kindern im kanadischen Québec und hat die kanadische Staatsangehörigkeit angenommen. Von dort aus kämpft sie seit Jahren für die Freilassung ihres Mannes.
Die Provinz hat den inzwischen 38-Jährigen auf eine Pioritätenliste für Einwanderer aus humanitären Gründen gesetzt. "Ich kann es kaum erwarten, meinen Vater zu sehen", sagte eine seiner Töchter, die inzwischen 18-jährige Nawdscha, zu AFP. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International könnte Badawi aber auch nach seiner Entlassung mit einem zehnjährigen Ausreiseverbot belegt werden. Über die Details zu den Bedingungen seiner Haftentlassung war zunächst nichts zu erfahren.
- Nachrichtenagentur AFP