283 Häuser Italien will Flüchtlinge in Mafia-Häusern unterbringen

In Italien sind Tausende Häuser von Mafia-Mitgliedern durch den Staat beschlagnahmt. Nun sollen dort Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht werden. Viele der Objekte stehen leer.
Italien wird für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine auch beschlagnahmte Mafia-Häuser nutzen. "Ich habe darum gebeten, die von der organisierten Kriminalität konfiszierten Immobilien zu erfassen, die wir sofort für Geflüchtete verwenden können", sagte Innenministerin Luciana Lamorgese der Zeitung "Corriere della Sera" (Freitag). "Es wurden bereits 283 Objekte gefunden, darunter Wohnungen und Hotels", sagte Lamorgese.
Diese sollen nun schnell von den Behörden freigegeben werden, damit dort vor allem Ukrainerinnen und ihre Kinder nach der Flucht aus dem Kriegsgebiet unterkommen können. Das Ministerium gab in Auftrag, auch bei den bereits an Städte und Gemeinden übergebenen Mafia-Immobilien zu prüfen, ob sie als Flüchtlingsunterkünfte brauchbar sind.
Der italienische Staat hat landesweit Tausende Immobilien von Mafiosi beschlagnahmt, darunter Wohnungen, Villen, Gastronomiebetriebe oder Firmenräume. Allerdings stehen viele leer, weil sie entweder renovierungsbedürftig sind oder die Weiterverwendung unklar ist.
- Nachrichtenagentur dpa