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Frankreich beschließt Rückgabe von Nazi-Raubkunst


Werke von Klimt und Chagall
Frankreich beschließt Rückgabe von Nazi-Raubkunst

Von afp
26.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Musée d’Orsay in Paris: Hier wurde unter anderem das Klimt-Gemälde "Rosen unter Bäumen" aufbewahrt.Vergrößern des Bildes
Musée d’Orsay in Paris: Hier wurde unter anderem das Klimt-Gemälde "Rosen unter Bäumen" aufbewahrt. (Quelle: agefotostock/getty-images-bilder)
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Im Zweiten Weltkrieg wurden in Frankreich zehntausende Kunstwerke von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Nun sollen Gemälde an die Familien der rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden.

Die französische Nationalversammlung hat einstimmig die Rückgabe von 15 von den Nationalsozialisten geraubten Kunstwerken an die rechtmäßigen jüdischen Erben beschlossen. Kulturministerin Roselyne Bachelot sprach nach der Abstimmung am Dienstag von einem "historischen" Gesetzestext. Zu den restituierten Bildern zählen unter anderem Werke von Marc Chagall und Gustav Klimt.

"Es ist das erste Mal seit der Nachkriegszeit, dass die Regierung einen Gesetzestext verabschiedet hat, der die Rückgabe von Kunstwerken aus öffentlichen Sammlungen ermöglicht", die "während des Zweiten Weltkrieges weltweit geplündert oder unter düsteren Umständen während der (nationalsozialistischen) Besatzung im Rahmen der antisemitischen Verfolgung erworben wurden", sagte Bachelot.

Das Gesetz muss noch vom Senat angenommen werden, eine entsprechende Abstimmung ist für den 15. Februar angesetzt.

Besitzerin wurde deportiert und ermordet

Zurückgegeben wird unter anderem das bisher im Pariser Musée d'Orsay aufbewahrte Klimt-Gemälde "Rosen unter Bäumen", das 1980 vom französischen Staat erworben worden war. Umfassende Recherchen in den vergangenen Jahren ergaben, dass das Gemälde der Österreicherin Eleonore Stiasny gehört hatte. Sie musste demnach das Bild nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 verkaufen, bevor sie von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurde.

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Restitutiert wird auch die Familie des polnisch-jüdischen Musikers David Cender, der den Holocaust überlebte und 1958 nach Frankreich einwanderte. Ihm gehörte nachweislich das bisher im Pariser Centre Pompidou befindliche Chagall-Gemälde "Le Père". Dieses Bild war 1988 in die nationalen französischen Sammlungen aufgenommen worden.

Zwischen 1939 und 1945 wurden nach Angaben des Kulturministeriums in Frankreich etwa 100.000 Kunstwerke beschlagnahmt. Nach der Befreiung wurden 60.000 der Werke in Deutschland gefunden und nach Frankreich zurückgebracht. 45.000 dieser Bilder wurden zwischen 1945 und 1950 an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Anfang der 50er Jahre verkaufte Frankreich rund 13.000 der von den Nationalsozialisten geraubten Kunstwerke.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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