"Absolut inakzeptabel" Russland lehnt vorübergehende Waffenruhe in der Ukraine ab

Europäer und Ukrainer drängen auf eine zeitweise Unterbrechung des Krieges. Davon will Russland jedoch nichts wissen.
Russland lehnt eine vorübergehende Waffenruhe in der Ukraine ab. Der von Kiew, London und Paris unterbreitete Vorschlag einer einmonatigen Unterbrechung der Angriffe aus der Luft und auf See sei "absolut inakzeptabel", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag vor Journalisten.
Die Friedensinitiative von Frankreich und Großbritannien dient nach Ansicht des russischen Außenministeriums nur dazu, Zeit für die Ukraine zu gewinnen und den Kollaps ihres Militärs zu verhindern. "In Wirklichkeit handelt es sich um den offensichtlichen Wunsch, um jeden Preis dem in seinen letzten Zügen liegenden Kiewer Regime und den ukrainischen Streitkräften eine Atempause zu verschaffen und den Zusammenbruch der Front zu verhindern", sagte Sacharowa.
Moskau fordert "feste Vereinbarungen"
Russland sei an einer endgültigen Lösung zur Beendigung des Krieges interessiert und nicht an einer Pause, die der Ukraine helfen würde, so die Sprecherin. "Es bedarf fester Vereinbarungen über eine endgültige Regelung. Ohne all dies ist jede Pause oder Umgruppierung absolut inakzeptabel, da das genau zum gegenteiligen Ergebnis führen würde."
Großbritannien und Frankreich arbeiten an einem Friedensabkommen für die Ukraine, das US-Präsident Donald Trump vorgelegt werden soll. Zudem plädieren sie für eine partielle Waffenruhe von einem Monat.
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Lawrow vergleicht Macron mit Hitler
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache als Bedrohung für Russland bezeichnet und ihn mit Adolf Hitler verglichen. Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass.
Im Unterschied zu seinen Vorgängern Napoleon und Hitler, die auch mit Russland hätten kämpfen wollen, handele Macron nicht sehr adrett, sagte Lawrow demnach. Außerdem warf er Macron "unintelligente Anschuldigungen" vor.
Lawrow bezog sich auf eine Fernsehansprache Macrons vom Mittwoch. Darin hatte er erwogen, verbündete Länder unter den Schutz französischer Atomwaffen zu stellen und vor Russland als einer Bedrohung für Europa gewarnt.
Sprecherin Sacharowa spottete über die Aussagen. Macron erinnere sie an einen "Atom-Ole-Lukøje", sagte sie. Auch er versuche, seinen Schirm zu öffnen, nur eben einen atomaren und über Europa. "Ole Lukøje" ist eine Märchenfigur von Hans Christian Andersen, die, ähnlich wie der Sandmann, Kinder zum Einschlafen bringt. Die Figur hat stets zwei Schirme bei sich.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters