"Ein Akt der Gerechtigkeit" Griechenland setzt über 60-jährige Ungeimpfte unter Druck
Frist bis Mitte Januar: Wer in Griechenland über 60 Jahre alt ist und eine Impfung ablehnt, muss ordentlich zahlen. Dafür schließt die Regierung einen Lockdown allerdings gänzlich aus.
In Griechenland müssen sich Menschen über 60 bis zum 16. Januar mindestens einmal impfen lassen. Andernfalls droht ihnen von da an eine monatliche Geldbuße von 100 Euro. Das kündigte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Dienstag im Staatsfernsehen an.
"Es gibt nur eine Altersgruppe, die darauf besteht, abzuwarten: Von den 580.000 ungeimpften Bürgern über 60 Jahre haben sich im November nur 60.000 impfen lassen. Und leider sind es gerade die über 60-Jährigen, die krank werden und sterben", sagte er.
Umgehen der Strafe nicht möglich
Aus der Impfverpflichtung kommen die Bürger nicht heraus: Die staatliche Sozialversicherung leitet die Daten der Ungeimpften an das Finanzamt weiter, das dann für die Eintreibung der Geldbuße zuständig ist. Die so eingetriebenen Bußgelder sollen den Krankenhäusern zugutekommen. "Das ist keine Strafe, sondern ein Bonus für die Gesundheit – ein Akt der Gerechtigkeit", sagte Mitsotakis.
In Griechenland sind der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zufolge bisher 62 Prozent der rund 11 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Die Regierung schließt einen landesweiten Lockdown kategorisch aus; stattdessen gibt es für Ungeimpfte seit Anfang November im öffentlichen Leben zahlreiche Einschränkungen. So gilt die Testpflicht selbst beim Behördenbesuch, außerdem sind Ungeimpfte von Fitnessstudios, Gastronomie und Kultur ausgeschlossen.
- Nachrichtenagentur dpa