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Corona-Krise: Frankreich erklärt den Gesundheitsnotstand – Ausgangssperre


Nächtliche Ausgangssperre
Frankreich erklärt den Corona-Notstand

Von dpa
Aktualisiert am 14.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Passantin mit Maske in Paris: Die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigen an vielen Orten Frankreichs stark an.Vergrößern des Bildes
Passantin mit Maske in Paris: Die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigen an vielen Orten Frankreichs stark an. (Quelle: Hans Lucas/imago-images-bilder)
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Die Neuinfektionen im Nachbarland steigen stark an, die Regierung spricht von einer Katastrophe. Das öffentliche Leben wird deswegen erneut stark eingeschränkt.

Im Kampf gegen steigende Corona-Zahlen wird in Frankreich der Gesundheitsnotstand von diesem Samstag an wieder eingeführt. Das teilte die Regierung am Mittwoch in Paris nach einer Kabinettssitzung mit. Die Pandemie sei eine gesundheitliche Katastrophe, die aufgrund ihrer Art und Schwere die Gesundheit der Bevölkerung gefährde, hieß es. Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich bietet einen rechtlichen Rahmen für Beschränkungen, zu denen auch Ausgangssperren gehören können.

Seit dem Frühjahr verhängt Frankreich erstmals wieder Ausgangssperren. In Paris und acht weiteren Großstädten dürfen die Bürger ab dem Wochenende zwischen 21 Uhr abends und sechs Uhr morgens das Haus nicht mehr verlassen, wie Präsident Emmanuel Macron am Mittwochabend im Fernsehen ankündigte. Die Lage sei "Besorgnis erregend", betonte Macron, aber unter Kontrolle.

Notstand auch Ende März ausgerufen

Der Gesundheitsnotstand war Ende März für das ganze Land ausgerufen worden. Er wurde dann Anfang Mai bis zum 10. Juli verlängert. Die Mitte-Regierung hat mit dem Notstand die Möglichkeit, Beschlüsse schnell per Verordnung umzusetzen. Im Frühjahr galten in ganz Frankreich strenge Ausgangsbeschränkungen, die auch polizeilich überwacht wurden.

Die Corona-Lage in Frankreich verschlechtert sich seit Wochen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern hatte am Wochenende annähernd 27.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet – das war ein Rekord.

In mehreren französischen Metropolen, darunter Paris, Lille oder Lyon, gilt bereits die höchste Corona-Warnstufe. Bars sind geschlossen, in Restaurants gelten strengere Hygienemaßnahmen. Turnhallen und Schwimmbäder sind weitgehend geschlossen.

33.000 Todesopfer in Frankreich gemeldet

Besonders die Situation in der Hauptstadt bereitet große Sorge. Dort steigt die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen immer weiter an. Frankreich ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen, es starben bisher rund 33.000 Menschen.

In den vergangenen Wochen hatte die Regierung einen Zickzack-Kurs hingelegt. Erst wurden die Regionen in die Pflicht genommen, dann schaltete sich Paris ein und verhängte Corona-Maßnahmen. Der Präsident hatte sich im Frühjahr mehrfach in TV-Ansprachen an die Menschen gewandt. Am Nationalfeiertag am 14. Juli gab er ein großes TV-Interview, in dem es ebenfalls hauptsächlich um Corona ging.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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