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RKI: Corona-Reproduktionsrate steigt erneut über 1 an


Bericht des Robert Koch-Instituts
Corona-Ansteckungsrate in Deutschland steigt erneut

Von dpa, aj

Aktualisiert am 11.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Tauentzienstraße in Berlin: Die Reproduktionszahl in Deutschland steigt nach Lockerung der Corona-Maßnahmen weiter.Vergrößern des Bildes
Tauentzienstraße in Berlin: Die Reproduktionszahl in Deutschland steigt nach Lockerung der Corona-Maßnahmen weiter. (Quelle: imago-images-bilder)
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Am zweiten Tag in Folge wächst die Corona-Reproduktionsrate in Deutschland. Die Marke ist auch mit Blick auf Lockerungen der Corona-Auflagen ein wichtiges Kriterium.

Die Virus-Ansteckungsrate in Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) den zweiten Tag in Folge wieder über den kritischen Wert von "1" angestiegen. Das RKI teilte am Sonntagabend in seinem aktuellen Lagebericht mit, die Reproduktionsrate (R) werde aktuell auf 1,13 geschätzt, nach 1,1 am Samstag. Jeder Infizierte steckt damit statistisch mehr als eine weitere Person an, die Fallzahlen würden damit wieder steigen.

Bei der Interpretation müsse aber berücksichtigt werden, dass die Schätzung wie üblich mit Unsicherheit verbunden sei, erklärt das RKI. Es könne somit weiterhin noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetze oder es zu einem Wiederanstieg komme. Der R-Anstieg mache es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten.

RKI-Chef Lothar Wieler hatte wiederholt erklärt, eine Rate unter 1,0 sei sehr wichtig. Kanzlerin Angela Merkel hatte betont, die Marke sei auch mit Blick auf Lockerungen der Corona-Auflagen ein wichtiges Kriterium.

Das sind die neuesten Zahlen:

Bundesweit sind bis Sonntagabend (Stand 23 Uhr) über 171.767 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 7.557 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben, wie Forscher der Johns-Hopkins-Universität meldeten.

Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 144.400 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Das sind die Länder mit besonders hohen Zahlen

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 44.600 nachgewiesenen Fällen und mindestens 2.167 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 34.900 Fällen und mindestens 1.424 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 33.200 bestätigten Fällen und mindestens 1.542 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 341,3 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 204,3. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

Was genau sagt der Wert eigentlich aus und wie wird er berechnet? t-online.de erklärt hier ausführlich die Bedeutung der Reproduktionszahl.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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