Aufruf der extremen Rechten in Polen Zehntausende bei "Unabhängigkeitsmarsch" in Warschau
Rechte in Polen riefen am Montag zu einer Kundgebung in Warschau auf, um den polnischen Unabhängigkeitstag zu feiern. Zehntausende Menschen beteiligten sich. Beobachter zeigen sich schockiert von den Bildern im Netz.
In Warschau haben sich am Montag zehntausende Menschen am sogenannten "Marsch der Unabhängigkeit" beteiligt, zu dem die extreme Rechte seit zehn Jahren am 11. November aufruft. Die Teilnehmer schwenkten polnische Flaggen und zündeten Rauchbomben und Feuerwerkskörper, die die den Marsch in die Nationalfarben Rot und Weiß tauchten.
Mit dem Marsch wird an den 11. November 1918 erinnert, an dem Polen nach 123 Jahren der Besetzung durch Russland, Preußen und Österreich-Ungarn seine Unabhängigkeit wiedererlangte. Die Teilnehmer skandierten "Gott, Ehre und Vaterland" und sangen die polnische Nationalhymne. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Nimm die ganze Nation in Deinen Schutz" – in Anlehnung an einen Marien-Gesang.
Mehrere Journalisten vor Ort berichteten in den sozialen Netzwerken, dass bei der Demonstration offenbar antieuropäische, homophobe und anti-semitische Parolen skandiert wurden.
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Viele Teilnehmer des Marsches sehen in dem Ereignis eine Möglichkeit, ihrem Patriotismus Ausdruck zu verleihen. Der rechtsextreme Abgeordnete Krzysztof Bosak nannte den Marsch bei Twitter als die "größte patriotische, globalisierungskritische und politisch unkorrekte Kundgebung Europas". Die Polizei verhinderte Zusammenstöße mit antifaschistischen Gegendemonstranten.
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Weder die rechtsnationale Regierung noch Präsident Andrzej Duda beteiligten sich an dem Unabhängigkeitsmarsch. Es gab am Montag aber auch zahlreiche andere Gedenkveranstaltungen – von Militärparaden über Konzerte bis hin zu Kranzniederlegungen.
- Nachrichtenagentur AFP, dpa
- Tagesschau: Zehntausende bei "Unabhängigkeitsmarsch"