Im Arabischen Frühling gestürzt Tunesiens Ex-Machthaber Ben Ali ist tot
Zine el-Abidine Ben Ali herrschte 23 Jahre lang mit harter Hand in Tunesien. Nach dem Arabischen Frühling floh er ins Exil nach Saudi-Arabien. Dort ist er nun nach schwerer Krankheit verstorben.
Tunesiens Ex-Langzeitherrscher Zine el-Abidine Ben Ali ist tot. Er starb im Alter von 83 Jahren in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda an den Folgen gesundheitlicher Probleme, wie sein Anwalt Mounir Ben Salha am Donnerstag erklärte. Zuvor hatten tunesische Medien über den Tod berichtet. Ben Ali war der erste Herrscher, der im Zuge der arabischen Aufstände 2011 gestürzt wurde.
Ben Ali lebte seit seinem Sturz und der Flucht ins Exil in Saudi-Arabien. Dort war er in der vergangenen Woche in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Gesundheitszustand des 83-Jährigen sei kritisch, aber stabil, erklärte sein Anwalt danach.
Tunesien war das Land, in dem die arabischen Aufstände ausbrachen. Lange hatte es Ben Ali nach Amtsantritt geschafft, auf internationaler Bühne den Ruf eines skrupellosen Diktators zu vermeiden. Er galt als wirtschaftlicher Reformer. Unter ihm hatte Tunesien in Nordafrika den Ruf, mit gut ausgebildeten Frauen und Wirtschaftswachstum ein Vorzeigemodell zu sein.
Allerdings entzündeten sich an dem Tod eines Gemüsehändler in der Kleinstadt Sidi Bouzid massive Proteste. Diese fegten Ben Ali schließlich nach mehr als 20 Jahren an der Macht aus dem Amt. Er floh am 14. Januar 2011 nach Saudi-Arabien. Kaum etwas wurde seitdem über das Leben der Familie im Exil öffentlich bekannt.
Tunesien war nach seinem Sturz das einzige Land der Region, das den Übergang in die Demokratie schaffte. Demnächst wird in einer Stichwahl ein neuer Präsident bestimmt. Allerdings leidet das Land unter starken wirtschaftlichen Problemen.
- Nachrichtenagentur dpa