Gefahr für das Weltklima Abholzung des Regenwaldes in Brasilien nimmt rasant zu
Er gilt als "Lunge der Erde" – doch der Amazonaswald ist mehr denn je in Gefahr. Die Größe der zerstörten Fläche hat sich im letzten Jahr vervierfacht. Das hat politische Gründe.
Die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien hat sich rasant beschleunigt. Im Juli war die Fläche des zerstörten Waldes um fast das Vierfache höher als im gleichen Monat des Vorjahres, wie das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) am Dienstag mitteilte. Das Institut liefert Satellitenbilder zum Zustand des brasilianischen Amazonaswaldes, der als "Lunge der Erde" gilt und im globalen Klimaschutz eine unverzichtbare Rolle spielt. Laut INPE wurden im Juli in dem südamerikanischen Staat insgesamt 2.254 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Im Juli 2018 waren es noch 596,6 Quadrakilometer.
Bolsonaros Politik schadet dem Regenwald
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro zweifelt den menschengemachten Klimawandel an und ist ein Freund der Agrarindustrie. Mit seiner Politik begünstigt er den Raubbau am Amazonaswald. Monokolturen wie der Anbau von Soja oder Rinderzucht werden zulasten umweltfreundlicherer Familienbetriebe gefördert.
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Bolsonaro hatte kürzlich den Direktor des INPE gefeuert. Er wirft dem Institut vor, "lügnerische" Zahlen über den Zustand des Regenwaldes zu liefern.
- Nachrichtenagentur AFP