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Attentat auf Londoner U-Bahn: Gericht verurteilt 18-jährigen Bombenleger


Attentat auf Londoner U-Bahn
Gericht verurteilt 18-jährigen Bombenleger

Von t-online, js

Aktualisiert am 16.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Verletzte Frau in der Nähe der U-Bahn Station Parsons Green: Die Bombe explodierte nicht richtig. Wohl nur deshalb starb niemand.Vergrößern des Bildes
Verletzte Frau in der Nähe der U-Bahn Station Parsons Green: Die Bombe explodierte nicht richtig. Wohl nur deshalb starb niemand. (Quelle: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa)

Ein 18-Jähriger verletzte mehr als 50 Menschen mit einer Bombe in einer Londoner U-Bahn. Ein Gericht verurteilte den Bombenleger jetzt wegen versuchten Mordes. Es glaubte seine Ausrede nicht.

Fast ein halbes Jahr nach einem Anschlag auf eine Londoner U-Bahn ist der Angeklagte wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Den 18-jährigen Iraker erwartet eine langjährige Haftstrafe, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag berichtet. Das Strafmaß soll allerdings erst später verkündet werden, vermutlich in der kommenden Woche.

Laut Anklage hatte der junge Mann am 15. September 2017 im Bahnhof Parsons Green einen Behälter mit Sprengstoff in einer eng besetzten U-Bahn platziert. Mehr als 50 Menschen wurden durch das Feuer und in der folgenden Panik verletzt. Todesopfer gab es wohl nur deshalb keine, weil die Bombe nicht explodierte, sondern nur eine Stichflamme produzierte.

Angeklagter habe "Fantasie" ausleben wollen

Die U-Bahn-Station liegt in einem ruhigen Wohngebiet im Londoner Stadtteil Fulham und ist zwar kein Verkehrsknotenpunkt. Doch ist die Station zu Stoßzeiten regelmäßig extrem voll und bietet nicht viel Platz, um zu fliehen. Die Waggons der "Tube" genannten Londoner U-Bahn sind dort oft voll besetzt.

Der Angeklagte sagte vor Gericht, er habe gewusst, dass die Bombe nicht explodieren würde. Er habe keine Menschenleben in Gefahr bringen wollen, sondern nur eine von Actionfilmen inspirierte "Fantasie" ausleben wollen.

Das Gericht hielt die Beweise aber für ausreichend, um den Angeklagten wegen versuchten Mordes zu verurteilen. Der Richter sagte, der junge Mann habe ein "maximales Blutbad" anrichten wollen.

IS reklamierte Anschlag für sich

Das Gericht war überzeugt, dass der als Flüchtling nach England eingereiste Iraker einen Urlaub seiner Pflegeeltern nutzte, um die Bombe mit 2,2 Kilogramm Nägeln, Messern und Schraubenziehern zu bauen. Er habe im Internet nach Anleitungen gesucht und Bauteile bei Amazon bestellt.

Bislang ist noch unklar, ob der Angeklagte in Kontakt mit der Terrormiliz Islamischer Staat stand. Diese hatte den Anschlag für sich reklamiert.

Verwendete Quellen
  • dpa, AP
  • Eigene Recherchen
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