Istanbul Drahtzieher des Anschlags auf Deutsche verurteilt
Lebenslänglich lautet das Urteil für die Drahtzieher des verheerenden Anschlags in Istanbul vor zwei Jahren. Zwölf Deutsche starben damals.
Wegen des Anschlags auf eine deutsche Reisegruppe vor der Blauen Moschee in Istanbul im Januar 2016 sind drei Hintermänner zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die drei syrischen Angeklagten müssen wegen Versuchs zur gewaltsamen Änderung der Verfassung lebenslang in Haft, wie das Gericht in Istanbul am Mittwoch urteilte. Bei dem Selbstmordanschlag waren zwölf Deutsche getötet worden.
Vor Gericht mussten sich drei junge Syrer und ein Iraker verantworten, die den Attentäter Nabil Fadli bei der Vorbereitung des Anschlags unterstützt haben sollen, bei dem am 12. Januar 2016 zwölf deutsche Touristen getötet wurden. Der Iraker wurde am Mittwoch freigelassen. Alle Angeklagten bestritten vor der Urteilsverkündung erneut die Vorwürfe.
Zahlreiche Vorwürfe
In dem Prozess waren insgesamt 26 Verdächtige angeklagt, jedoch erschienen nur die vier Hauptangeklagten am Mittwoch vor Gericht. Vier der Mitangeklagten sind flüchtig. Die Vorwürfe reichten von illegalem Sprengstoffbesitz über Mitgliedschaft in einer Terrororganisation bis hin zu Beihilfe zum Mord.
Hinter dem Anschlag wird die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vermutet, doch bekannte sich die Extremistengruppe selbst nicht zur Tat. Als Drahtzieher gilt ein flüchtiges IS-Mitglied mit dem Namen Omar Ebu Abid, der laut Anklageschrift Auslandschef der IS-Miliz war. Er soll den 1988 in Saudi-Arabien geborenen syrischen Attentäter Fadli angeleitet haben.
- afp, dpa