Zeitung berichtet Istanbul-Anschlag: Belebter Taksim-Platz war eigentliches Ziel
Bei dem Terroranschlag in der Silvesternacht in Istanbul war einem Bericht zufolge der stark belebte Taksim-Platz das ursprüngliche Ziel gewesen. Nur wegen zu hoher Sicherheitsvorkehrungen sei letztlich der Club Reina ins Visier geraten.
Das schreibt die Zeitung "Hürriyet" unter Berufung auf das Protokoll vom Verhör des Hauptverdächtigen Abdulgadir Mascharipow. "Ein Anschlag (auf dem Taksim-Platz, Anm. d. Red.) schien nicht möglich zu sein", habe Mascharipow demnach gesagt.
Wie aus dem Protokoll weiter hervorgehe, habe der 34-jährige Usbeke seine Befehle aus der syrischen Hochburg der Terrormiliz IS, Al-Rakka, erhalten. Mascharipow habe sich im zentraltürkischen Konya aufgehalten, als er seine Anweisung zu dem Anschlag aus Al-Rakka bekommen habe. Der IS hatte das Attentat, dem 39 Menschen zum Opfer fielen, anschließend für sich reklamiert.
Bedenklicher Zustand des Verdächtigen
Unklar ist unterdessen, unter welchen Umständen die Aussage zustande kam. Zuletzt hatte die regierungsnahe Zeitung "Sabah" auf Twitter Fotos veröffentlicht, die Mascharipow bei seiner Festnahme Montagnacht im Istanbuler Stadtteil Esenyurt zeigen sollen. Darauf ist das Gesicht des Verdächtigen geschwollen und blutverschmiert.
Tags darauf veröffentlichten türkische Medien ein zweites Foto. Im Gesicht des mutmaßlichen Angreifers waren nun noch stärkere Verletzungen zu sehen. Auf der rechten Gesichtshälfte war ein Bluterguss zu erkennen, ein Auge war komplett zugeschwollen.